Elektroautobauer:Tesla enttäuscht mal wieder die Anleger

Lesezeit: 1 min

Tesla macht erneut Verluste im dreistelligen Millionenbereich. (Foto: REUTERS)
  • Elektroautobauer Tesla hat im zweiten Quartal seinen Umsatz um fast 60 Prozent erhöht, dabei aber abermals einen hohen Verlust von 408 Millionen Dollar eingefahren.
  • Die Tesla-Aktie gab nachbörslich um mehr als 10 Prozent nach.
  • Der Autobauer hält dennoch an seinem ambitionierten Auslieferungsziel für das Geschäftsjahr 2019 fest.

Der Elektroautobauer Tesla hat mit einem unerwartet schwachen Ergebnis im zweiten Quartal seine Anleger schockiert. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum wurde der auf die Aktionäre entfallende Verlust von 717,5 Millionen auf 408,3 Millionen Dollar verringert. Zwar steigerte Tesla den Umsatz um 58,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 6,35 Milliarden Dollar. Analysten waren allerdings auch hier optimistischer und von 6,41 Milliarden Dollar ausgegangen.

Bei Anlegern kam der Geschäftsbericht überhaupt nicht gut an: Die Aktie stürzte nachbörslich um mehr als zehn Prozent ab. Seit Jahresbeginn ist der Kurs bereits um mehr als 20 Prozent gefallen, obwohl es zuletzt eigentlich eine Weile wieder ziemlich steil bergauf gegangen war.

Tesla hatte die Börse zwar auf rote Zahlen eingestellt, doch mit so viel Verlust war nicht gerechnet worden. Das Unternehmen kurbelt sein Geschäft mit dem ersten günstigeren E-Auto Model 3 seit einiger Zeit massiv an, was jedoch viel Geld kostet.

Tesla fährt einen radikalen Sparkurs

Tesla strebt für das laufende Quartal einen Gewinn an. Das Hauptaugenmark liege aber auf der Steigerung des Absatzvolumens und dem Ausbau der Kapazitäten, teilte das Unternehmen mit. Es lieferte von April bis Juni mehr als 95 000 Fahrzeuge aus - so viele wie noch nie. Auch die Produktion erreichte mit gut 87 000 Fahrzeugen eine Bestmarke. Bis Jahresende sollen wöchentlich 10 000 Fahrzeuge aller Modelle hergestellt werden.

Im Gesamtjahr 2019 sollen 360 000 bis 400 000 Autos ausgeliefert werden, bekräftigte Firmenchef Elon Musk. "Wir arbeiten daran, unsere Auslieferungen zu erhöhen", schrieb Musk in einem Brief an die Aktionäre. In den ersten sechs Monaten hat Tesla lediglich knapp 160 000 Fahrzeuge an die Kundschaft gebracht, vor allem zu Jahresbeginn gab es große logistische Schwierigkeiten.

Um noch in diesem Jahr die Gewinnzone zu erreichen, hat Tesla Mitarbeiter entlassen und Niederlassungen geschlossen. Das soll die Kosten zu senken. Auch die Autopreise wurden angepasst und in den vergangenen Monaten einige Modellvarianten aufgegeben.

© SZ.de/dpa/rtr/bix - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

E-Autos
:Wie Tesla aus der Gefahrenzone kommen will

Erstmals deutet Firmenchef Elon Musk an, dass Tesla neues Geld brauchen könnte. Kürzlich präsentierte er zudem eine kühne Geschäftsidee.

Von Christina Müller und Hans von der Hagen

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: