Der Mobilfunkanbieter O2 öffnet sein Netz für Internet-Telefonate via Skype. Alle Kunden, die dies wollten, könnten Skype ab sofort über die bestehenden Datentarife von O2 offiziell nutzen, sagte ein Sprecher.
Bislang sei dies durch die allgemeinen Geschäftsbedingungen ausgeschlossen gewesen. "Das gilt mit sofortiger Wirkung für alle bestehenden Verträge und alle Neukunden." Das mobile Internet solle den Kunden ohne Einschränkung offen stehen, erklärte O2-Geschäftsführer Lutz Schüler. Dazu gehöre auch das Telefonieren.
Der Anbieter hat Datentarife mit Volumenbegrenzung: Eine Datenmenge bis 200 MB kostet zehn Euro im Monat, bis zu fünf GB gibt es beim Tarif zu 25 Euro. Werden die Grenzen überschritten, wird das Übertragungstempo gedrosselt, so dass dann nicht mehr die hohe HSDPA-Geschwindigkeit zur Verfügung steht. Skype gibt die Datenmenge mit einem MB im Monat an, wenn ein Nutzer täglich 20 Minuten telefoniert und 25 Minuten chattet.
Mobilfunkbetreiber fürchten durch die Voive-over-IP (VoIP) einen Einbruch in ihr Kerngeschäft. Wer eine Datenflatrate hat, könnte mit Programmen wie Skype weltweit vom Handy aus nahezu kostenlos sprechen und die sonst hohen Auslandsgebühren der Mobilfunkanbieter umgehen. Vodafone hat dafür bereits spezielle Datentarife angekündigt.
Konkurrent T-Mobile hatte die Skype-Software für das Apple-Handy iPhone vor einigen Monaten umgehend blockiert. Kunden des Unternehmens sollen demnächst eine zusätzliche VoIP-Option zum Preis von monatlich 9,95 Euro buchen können. Dies sei in Vorbereitung, sagte ein T-Mobile-Sprecher. Auf eine entsprechende Frage antwortete er, niemand könne sagen, wie der Umgang mit VoIP im Mobilfunknetz in Zukunft aussehen werde, "da sich der Markt in atemberaubendem Tempo verändert".