Tarifkonflikt:IG Metall startet bundesweite Warnstreiks

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Etwa tausend Mitarbeiter des Mercedes-Benz-Werkes in Bremen treten in Streik. (Foto: dpa)
  • Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektrobranche sind in der Nacht die ersten Beschäftigten in den Warnstreik getreten.
  • In Nordrhein-Westfalen legten um kurz nach Mitternacht mehr als 3000 Mitarbeiter in 15 Betrieben die Arbeit nieder. In den Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz traten mehr als 1500 Arbeitnehmer in elf Betrieben in den Streik.
  • Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld, eine neue tarifliche Bildungsteilzeit und bessere Regelungen für die Altersteilzeit.

Bundesweite Warnstreiks starten

In der Metall- und Elektroindustrie laufen die ersten Warnstreiks. Tausende Beschäftigte trieb es am frühen Morgen vor die Werkstore, teilte die IG Metall mit. "Das ist ein klares Zeichen, dass die Arbeitgeber ein vernünftiges Angebot vorlegen müssen", sagte Gewerkschaftssekretär Andre Kaufmann.

Um Mitternacht lief die Friedenspflicht aus. Allein in Nordrhein-Westfalen hätten in 15 Betrieben mehr als 3000 Beschäftigte nach Mitternacht die Arbeit für gut eine Stunde ruhen lassen und vor den Werkstoren protestiert, teilte die IG Metall NRW mit. Zur größten Kundgebung seien bei zwei Ford-Werken in Köln insgesamt 1500 Beschäftigte zusammengekommen.

In Baden-Württemberg sollen an den ersten zwei Warnstreiktagen der IG Metall zufolge Beschäftigte aus fast 300 Betrieben zeitweise die Arbeit niederlegen. Kurz nach Mitternacht hatten sich etwa 800 Mitarbeiter des Daimler-Motorenwerks in Stuttgart zu einer Kundgebung versammelt. Auch in Sindelfingen ließen Hunderte Daimler-Mitarbeiter ihre Arbeit ruhen. In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland waren ebenfalls Hunderte Männer und Frauen zu vorübergehenden Ausständen aufgerufen.

Das fordern die Metaller

Die Gewerkschaft will mit den Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Hintergrund ist derTarifkonflikt: Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, die Arbeitgeber bieten 2,2 Prozent an. Außerdem geht es um eine Bildungsteilzeit und verbesserte Regelungen zur Altersteilzeit.

Warnstreiks behindern Flugverkehr

Zeitgleich zum Streik der Metaller legte das private Sicherheitspersonal an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn die Arbeit nieder. Es folgte damit einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi. An beiden Airports blieb die Lage am frühen Morgen allerdings verhältnismäßig ruhig, weil viele Flüge schon zuvor gestrichen worden waren.

Fluggästen wird geraten, sich vor der Anreise bei ihrer Fluglinie oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand zu informieren. Außerdem werden die Passagiere gebeten, frühzeitig zum Flughafen zu kommen und das Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren.

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