Tarife:Keine Einigung für Uniklinikum: Streikaufruf für Montag

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Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

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Gießen/Marburg (dpa/lhe) - Nach bisher ergebnislosen Verhandlungen über einen Entlastungstarifvertrag für die nicht-ärztlichen Beschäftigten des Uniklinikums Gießen und Marburg stehen die Zeichen auf Streik. Die Verhandlungen über einen Tarifvertrag zur Entlastung seien am Donnerstag ohne eine Einigung geblieben, teilte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm mit. Ab Montag (27. März) würden die Beschäftigten zum Streik aufgerufen. Es gebe eine Notdienstvereinbarung. Wie lange der Streik dauern soll, will die Gewerkschaft an diesem Freitag bekanntgeben.

Es seien weitere Verhandlungstermine vereinbart worden, ein Angebot des Arbeitgebers habe es aber nicht gegeben. Zu begrüßen sei, dass zugesagt worden sei, über die Kernforderungen der Beschäftigten zu verhandeln. „Die Arbeitgeber haben jederzeit die Chance, die Streiks zu beenden, indem sie auf die grundlegenden Forderungen der Beschäftigten eingehen“, erklärte Dzewas-Rehm.

Im Kern geht es Verdi und den Beschäftigten um eine Mindestbesetzung von Schichten. Falls diese unterschritten wird, sollen die Beschäftigten nach dem Willen der Gewerkschaft Verdi Belastungspunkte sammeln können, die in Freizeit abgegolten werden sollen. Eine ähnliche Regelung war zuvor für das Uniklinikum Frankfurt vereinbart worden. Thema bei den Verhandlungen ist auch die von Verdi geforderte Beschäftigungssicherung für die rund 300 Beschäftigten der UKGM Service GmbH.

Die Geschäftsführung verschickte einen Brief an die Beschäftigten, in dem sie bat, die Versorgung der Patienten nicht aus den Augen zu verlieren. In dem Schreiben ist von einem fünftägigen Streik die Rede. Die Verhandlungen seien konstruktiv gewesen, eine Lösung müsse aber „verantwortbar getragen werden können“. Regelungen, die in Frankfurt getroffen worden seien, könnten Vorbild sein, aber nicht einfach übernommen werden.

Die Verhandlungen betreffen die mehr als 7000 nicht-ärztlichen Beschäftigten des privatisierten Uniklinikums, das insgesamt rund 9600 Mitarbeiter hat. Das auf zwei Standorte verteilte Uniklinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum AG übernommen worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios aufgekauft wurde. Das Land Hessen hält die restlichen fünf Prozent.

© dpa-infocom, dpa:230323-99-65124/2

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