Streik bei Germanwings:Mehr als 170 Flüge fallen aus

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Germanwings-Flieger bleiben zum Jahreswechsel am Boden. (Foto: AFP)
  • Obwohl das Unternehmen im letzten Moment ein Angebot macht, kündigt die Gewerkschaft einen dreitägigen Streik der Flugbegleiter an.
  • Offiziell geht es in dem Konflikt um Teilzeit-Regelungen für Mitarbeiter.
  • Auf der Internetseite von Eurowings steht eine Liste der gestrichenen Flüge.

Bundesweit fallen am Montag, Dienstag und Mittwoch mehr als 170 Germanwings-Flüge wegen des geplanten Streiks der Flugbegleiter aus. Das geht aus einer Übersicht auf der Internetseite von Eurowings hervor, die das Unternehmen bis zum Sonntagmorgen aktualisiert hat. Germanwings führt seine Flüge für Eurowings aus. Nach Angaben des Unternehmens gehören 30 der rund 140 Eurowings-Flugzeuge zu Germanwings.

Dabei handelt es sich vor allem um innerdeutsche Verbindungen, aber auch einige Flüge nach Österreich und in die Schweiz wurden storniert. Vor allem die Flughäfen Köln-Bonn, München, Hamburg und Berlin-Tegel sind betroffen. In Köln-Bonn sind 78 Starts und Landungen gestrichen, in Berlin 68, in München und Hamburg je 52.

Am Freitag hatte die Kabinengewerkschaft Ufo die Flugbegleiter von Germanwings zu einem dreitägigen Streik aufgerufen. Trotz eines Entgegenkommens der Lufthansa-Tochter hatte Ufo am Samstagabend angekündigt, daran festzuhalten. Regelungen zur Teilzeit waren bisher der offizielle Streikgrund.

Die Airline war der Gewerkschaft hier im zentralen Streitpunkt entgegengekommen: Sie biete "den Tarifvertrag Teilzeit der Lufthansa vollumfänglich und mit sofortiger Wirkung an", heißt es in einer Mitteilung. Nach Ansicht von Germanwings entbehrt mit dem jüngsten Angebot "der angekündigte Streik der von Ufo formal angeführten Grundlage".

Kurzzeitig stand die Absage des Streiks im Raum, doch im Gespräch mit der Tarifkommission entschied sich die Gewerkschaft dagegen. Dagegen teilte Ufo in einem Schreiben an ihre Mitglieder mit: "Die Tarifkommission hat (...) entschieden, dass auf dieser Basis weder rechtlich, noch faktisch, noch aus sonst irgendeinem Grund der Streik abgesagt werden kann." Ufo droht sogar mit einer Ausdehnung des Streiks: "Ganz im Gegenteil fürchten wir, bei der Kommunikation des Managements, dass drei Tage noch lange nicht genug sein werden."

Laut Eurowings sei Teilzeit "seit vielen Jahren gelebte Praxis im Unternehmen". Im Jahr 2019 seien für die rund 800 Flugbegleiter fast alle Teilzeit-Wünsche realisiert worden, teilte Eurowings im Zuge des neuen Angebots an Ufo mit. "Lediglich für 11 Mitarbeiter konnte deren bevorzugter Wunsch nach Teilzeit aus operationellen Gründen nicht gewährt werden", heißt es in der Mitteilung. Für diese Einzelfälle einen dreitägigen Streik vom Zaun zu brechen, sei unverhältnismäßig, sagte Germanwings-Geschäftsführer Francesco Sciortino laut der Mitteilung.

In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren im November rund 1500 Flüge mit rund 200 000 betroffenen Passagieren ausgefallen.

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