Spielwaren:Haba will Standort in Eisleben aufgeben

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Drei Fahnen mit dem Firmenlogo der Haba Familygroup wehen im Wind. (Foto: Daniel Vogl/dpa)

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Bad Rodach/Eisleben (dpa/sa) - Der angeschlagene bayerische Unternehmen Haba möchte den Standort in Eisleben in Sachsen-Anhalt aufgeben. Die Haba Familygroup im oberfränkischen Bad Rodach hat am Mittwoch ein Sanierungskonzept vorgelegt. Es sieht neben einem deutlichen Stellenabbau und einem künftig verringerten Sortiment auch die Aufgabe des Standorts Eisleben vor.

Dieser habe aus eigener Kraft unter dem Dach der Haba Familygroup keine Zukunft mehr, hieß es in einer Mitteilung. An dem Standort sind nach Firmenangaben rund 110 Menschen beschäftigt, die Stahlmöbel überwiegend für Schulen fertigen. Über eine Lösung für den Standort werde ab Montag zwischen Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat verhandelt, teilte eine Sprecherin mit. Die Haba Familygroup sei daran interessiert, den Standort unter anderer Führung zu erhalten.

Die Haba Sales GmbH & Co. KG hatte Mitte September einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Die Eigenverwaltung ist eine Variante des Insolvenzverfahrens, bei der es keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter gibt, der das Verfahren begleitet und überwacht.

Das angeschlagene Unternehmen hat nach eigenen Angaben 1677 Beschäftigte. Das nun geplante Sanierungskonzept sieht einen Abbau auf 1000 Stellen vor. Mit dem sogenannten „Zukunftspakt 2030“ solle das Unternehmen „agil, kosteneffizient und klar strukturiert ausgerichtet“ werden. In den kommenden Wochen soll es demnach Gespräche von Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat zur geplanten Sanierung geben. Um das Konzept umsetzen zu können, sei bis Ende November eine Zustimmung des Gesamtbetriebsrats erforderlich.

Das oberfränkische Unternehmen möchte sich mit der Marke Haba laut Mitteilung zudem auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung von Kindern konzentrieren. Mit der Marke Haba Pro solle die „Marktführerschaft bei Möbeln für Kindertagesstätten und Ganztagseinrichtungen“ ausgebaut werden.

© dpa-infocom, dpa:231004-99-440445/2

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