Spielwaren:Aus die Maus: Kommt nach Diddl die Rückkehr der Monchhichis?

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Stuttgart (dpa) - Nach 24 Jahren gibt der Diddl-Hersteller seine Lizenz auf: Die Plüschmaus verschwindet wohlmöglich aus dem Spielwarengeschäft. Die Spielwarenbranche hat Nachfolger in petto - darunter einen alten Bekannten.

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Stuttgart (dpa) - Nach 24 Jahren gibt der Diddl-Hersteller seine Lizenz auf: Die Plüschmaus verschwindet wohlmöglich aus dem Spielwarengeschäft. Die Spielwarenbranche hat Nachfolger in petto - darunter einen alten Bekannten.

Nach 24 Jahren gibt die Firma Depesche ihre Lizenz an der Plüschmaus Diddl zurück. Der Erfinder schweigt sich über die Zukunft von Diddl aus. Doch die Branche hat bereits würdige Nachfolger. Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des deutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie erklärt, was bald im Kinderzimmer angesagt sein könnte.

Herr Brobeil, nach 24 Jahren geht die Ära Diddl im Spielwarenladen zu Ende. Lauert dort schon ein Nachfolger?

Ulrich Brobeil: Es gibt seit geraumer Zeit mehrere Charaktere, die bei Kindern sehr beliebt sind. Die Filly-Pferdchen sind sehr beliebt, aber auch Prinzessin Lillifee von der Firma Coppenrath. Auf der letzten Spielwarenmesse habe ich sogar wieder Monchhichis gesehen. Ich glaube, die erleben demnächst eine Wiederauferstehung.

Was muss eine erfolgreiche Plüschfigur können?

Brobeil: Wichtig ist, dass die Figur sehr wuschelig ist: Ich muss sie knuddeln wollen! Dann sollte sie großäugig sein. Tierbabys mit Kulleraugen eignen sich prima, wie eben die Pferde von Filly beweisen. Zum Erfolg hilft außerdem, wenn eine Figur eine ganze Spielewelt mitbringt.

...also einen erweiterbaren Kosmos?

Brobeil: Genau. Die Figur hat dann Freunde und eine eigene fiktive Welt, zu der es Häuser oder Autos gibt, die die Eltern dazukaufen können. Eine Figur muss immer ausbaubar sein. Prinzessin Lillifee hat mehrere Tiere als Freunde.

Prinzessin Lillifee ist zudem ziemlich rosa. Capt'n Sharky, ein kleiner Pirat, der vom gleichen Hersteller vertrieben wird, ist hingegen hellblau gekleidet. Ist diese Geschlechtertrennung auch ein Trend?

Brobeil: Ja und nein. Ein Plüschtier ist immer unabhängig, damit spielen Mädchen wie Jungen. Aber andererseits ist natürlich auch die Spielebranche irgendwann auf diese Rosa-Blau-Trennung aufgesprungen. Die Bekleidungsindustrie hatte damit in den 1960er Jahren begonnen, bei uns kam getrenntes Spielzeug dann Anfang der 1990er in die Spielzeugregale. Also eigentlich dann, als auch Diddl populär wurde.

Zur Person: Ulrich Brobeil leitet den Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI). Zudem gehört er dem Vorstand des europäischen Fachverbandes an. Die Interessenvertreter beschäftigen sich vor allem mit Spielzeugsicherheit und kindgerechter Werbung - aber auch der „Pinkizifierung“ von Mädchenspielzeug.

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