Soziales:Kürzungspläne bei Freiwilligendiensten: Kahlschlag-Furcht

Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. (Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

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Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt wächst angesichts der Sparpläne der Bundesregierung bei den Freiwilligendiensten die Sorge vor einem Kahlschlag. Kürzungen bei den Freiwilligendiensten seien kontraproduktiv, sagte Sozialstaatssekretärin Susi Möbbeck der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). Sachsen-Anhalt setze auf ihre Rücknahme im parlamentarischen Verfahren. Am Donnerstag soll der Haushaltsausschuss des Bundestages final über die Sparpläne entscheiden.

Betroffene Einrichtungen und Dienste warnten dem Blatt zufolge vor tiefen Einschnitten. Landesweit drohten rund 600 Stellen in Freiwilligendiensten wegzufallen, sagte Awo-Vorstand Steffi Schünemann dem Blatt. Allein bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) seien 60 von 180 Stellen betroffen. „Die Kürzungen in dieser Größenordnung wären ein sozialer Kahlschlag mit massiven Folgen für die jungen Menschen und die gesamte soziale Infrastruktur“, kritisierte Schünemann. Einsatzstellen wie Kitas, Pflege- und Jugendeinrichtungen, Schulen sowie Krankenhäusern gingen wichtige Helfer und perspektivisch auch Nachwuchskräfte verloren.

Die Bundesregierung will in den nächsten beiden Jahren insgesamt 113 Millionen Euro einsparen. Das entspricht ungefähr einem Drittel der bisherigen Ausgaben für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD). In Sachsen-Anhalt arbeiten derzeit dem Bericht zufolge rund 1200 junge Erwachsene im FSJ, 138 sind es laut Landessozialministerium im FÖJ. Hinzu kämen 1500 Stellen im altersunabhängigen Bundesfreiwilligendienst.

© dpa-infocom, dpa:231115-99-949260/2

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