Skandal um verzockte UBS-Milliarden:Und plötzlich ein Gewinn

Ein Händler verzockt Milliarden, Konzernchef Grübel tritt zurück - und doch weist die UBS wohl einen Gewinn aus: Die Neubewertung von Bilanzposten hilft da etwas.

Trotz des Milliardenverlusts durch illegale Geschäfte eines Händlers wird die Schweizer Großbank UBS im dritten Quartal 2011 schwarze Zahlen schreiben. Die UBS werde voraussichtlich einen moderaten Nettogewinn erzielen, teilte das Finanzinstitut seinen Aktionären mit. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Betrugsskandals Mitte September hatte die Bank noch angedeutet, dass sie aufgrund des Betrugsschadens möglicherweise einen Verlust für das dritte Quartal melden müsse.

Die Schweizer Großbank UBS rechnet im dritten Quartal wieder mit schwarzen Zahlen - trotz des durch einen Händler verursachten Verlusts von 2,3 Milliarden Dollar. (Foto: dapd)

Nun kommt es doch anders: Positiv beeinflusst wurde das Ergebnis unter anderem durch eine Neubewertung eigener Verbindlichkeiten, die vor allem mit der Ausweitung des Kreditspreads im Verlauf des dritten Quartals zusammenhängt. Dadurch erhöhte sich der Gewinn um rund 1,5 Milliarden Franken. Die UBS erwartet außerdem einen Nettoneugeldzufluss in der Vermögensverwaltung in der Größenordnung des zweiten Quartals, hieß es.

Hingegen sei im Asset Management mit "geringfügigen" Nettoneugeldabflüssen zu rechnen. Wie die UBS weiter mitteilte, dürfte sich die Kapitalbasis der Bank Ende September auf ungefähr dem gleichen Niveau wie Ende Juni bewegen - die Aktionäre können also aufatmen.

Am 15. September war bekannt geworden, dass ein Londoner UBS-Händler der Bank durch illegale Geschäfte einen Verlust in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) eingebrockt hatte. Er sitzt derzeit in einem Londoner Gefängnis. Der Vorstandschef der UBS, Oswald Grübel, trat wenige Tage später zurück.

© sueddeutsche.de/dapd/AFP/dpa/Reuters/fo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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