Autovermieter:Sixt profitiert von der neuen Lust am Reisen

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Der Autovermieter Sixt hat Probleme mit seinen Elektrofahrzeugen. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Die Corona-Pandemie ist noch nicht beendet, trotzdem meldet der Autovermieter schon wieder ein Rekordquartal. Neben einer längeren Sommersaison gebe es dafür noch andere Gründe.

Von Dieter Sürig

Erich Sixt hatte es sich nicht nehmen lassen, viermal im Jahr über die aktuellen Geschäftszahlen des Autovermieters aus Pullach zu berichten. Mit der Übergabe des Vorstandsvorsitzes im Frühjahr an seine beiden Söhne Alexander und Konstantin, gehört diese Gepflogenheit der Vergangenheit an. So durfte Finanzchef Kai Andrejewski nun erstmals alleine die Bilanz des dritten Quartals verkünden, die Sixt-Brüder wollen nur noch vor die Presse, wenn es um Jahres- und Halbjahresbilanzen geht. Dabei konnte Andrejewski trotz Corona das beste Quartal der Firmengeschichte vermelden: Vor Steuern erzielte das börsennotierte Unternehmen ein Ergebnis von 253,2 Millionen Euro - immerhin fast 73 Prozent mehr als im dritten Quartal 2019, also vor Beginn der Pandemie. Auch der operative Umsatz lag in den Monate Juli bis September mit 795 Millionen Euro leicht über dem Vergleichszeitraum 2019.

Dass dieser vor einem Jahr nicht einmal 460 Millionen Euro betrug, zeigt, wovon Sixt nun profitiert: Nämlich davon, dass sich im Sommer bis in den Herbst hinein sowohl das Aufkommen der Urlaubsreisen als auch der Geschäftsreisen deutlich erholt hat. Andrejewski sprach davon, dass Sixt nun "aus dem Tunnel in helles Tageslicht" fahre. Gerade bei privaten Reisen gebe es "Nachholeffekte", weswegen sich die Sommersaison verlängert habe. "Sixt kann von der aktuellen Marktsituation in der europäischen und US-amerikanischen Vermietbranche stärker als unsere Wettbewerber profitieren und damit seine Marktstellung weiter verbessern", sagte Andrejewski.

Als Gründe nannte er unter anderem auch, dass Sixt trotz der Krise weiter international investiert habe, in den USA konnte das Unternehmen seinen Umsatz seit Jahresbeginn mit mittlerweile 94 Stationen mehr als verdoppeln. Außerdem habe Sixt die Flotte trotz der Knappheit an Neuwagen ausweiten können. Auch für das Gesamtjahr erwartet Andrejewski einen Rekord: nämlich ein Ergebnis vor Steuern von 390 bis 450 Millionen Euro - 2019 waren es 308 Millionen Euro, im Vorjahr minus 82 Millionen Euro. Der Konzernumsatz soll 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro betragen, 2019 betrug er 2,5 Milliarden Euro.

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