Oberndorf am Neckar:Großaktionär will Kujat bei Heckler & Koch abwählen

Ein Großaktionär des Waffenherstellers Heckler & Koch will den Aufsichtsratschef und früheren Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat abberufen lassen. Ein...

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Oberndorf (dpa) - Ein Großaktionär des Waffenherstellers Heckler & Koch will den Aufsichtsratschef und früheren Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat abberufen lassen. Ein entsprechender Antrag einer Firma namens „Compagnie de Developpement de L'EUA S.A.“ wurde auf der Webseite des Bundesanzeigers veröffentlicht. Begründet wurde er nicht. Über die Abberufung sollen eine Hauptversammlung am 19. Dezember entscheiden.

Der Antrag dürfte chancenlos sein, weil H&K-Mehrheitsaktionär Andreas Heeschen gegen die Abberufung ist. Eine solche Wortmeldung eines H&K-Aktionärs ist ungewöhnlich und ein Beleg, dass hinter den Kulissen ein Machtkampf über den Kurs der Firma entbrannt ist.

Heckler & Koch ist in einer kritischen Phase. Nach tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr steuert das Unternehmen 2019 zwar wieder einen kleinen Gewinn an, die Waffenschmiede bleibt aber hoch verschuldet. Große Hoffnungen macht sich die Firma auf einen 250 Millionen Euro schweren Großauftrag der Bundeswehr für das G36-Nachfolgemodell. Zuvor hatte die „Welt“ über den ungewöhnlichen Schritt des Großaktionärs berichtet. In aller Öffentlichkeit geriet ein Aufsichtsratsvorsitzender der H&K AG bisher noch nie unter Beschuss durch andere Großaktionäre.

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