Rüstungsindustrie:Linke: Rüstungsexporte in Krisenherde konsequent stoppen

Stuttgart (dpa) - Nach dem Stopp des Rüstungsgeschäfts von Rheinmetall mit Russland fordert die Linkspartei die Bundesregierung auf, Waffenexporte in Krisenregionen komplett zu unterbinden.

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Stuttgart (dpa) - Nach dem Stopp des Rüstungsgeschäfts von Rheinmetall mit Russland fordert die Linkspartei die Bundesregierung auf, Waffenexporte in Krisenregionen komplett zu unterbinden.

„Das Stoppschild von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) war richtig, wir brauchen aber ein weitergehendes Embargo für alle Krisenherde“, sagte Parteichef Bernd Riexinger der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Waffen dürften nicht nach Israel, Syrien, Libyen und Saudi-Arabien verkauft werden. „Alles andere wäre angesichts der wachsenden Zahl der Krisenregionen und dem leichten Zugang zu Waffen halbherzig“, erklärte er. Gabriel müsse Widerstände in der CDU und Teilen der SPD überwinden. „Deutschland muss den Anfang machen.“

Die Bundesregierung hat kürzlich wegen des Ukraine-Konflikts ein Rüstungsgeschäft in dreistelliger Millionenhöhe endgültig unterbunden. Riexinger betonte aber, dass der Konflikt nicht durch einen Handelskrieg, sondern durch Verhandlungen unter Einschluss Russlands beigelegt werden könne. Dabei müsse die OSZE eine prominente Rolle spielen.

Riexinger sprach sich gegen mögliche Schadenersatzzahlungen an Rheinmetall für das geplatzte Geschäft aus: Es wäre aberwitzig, wenn der Steuerzahler die Risiken für das Geschäft mit dem Tod übernehmen müsste.

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