Rettung von Opel:Das Geld der anderen

Opel benötigt Milliarden, um die Ansprüche der eigenen Betriebsrentner zu begleichen. Die Zeche sollen nun andere Unternehmen zahlen - über den Pensions-Sicherungs-Verein.

Der an einer Opel-Übernahme interessierte Autozulieferer Magna will offenbar einen Teil der Pensionsverpflichtungen des Autokonzerns an den Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) abwälzen.

Opel braucht Milliardensummen, um die Pensionansprüche der Betriebsrentner zu begleichen. Jetzt soll der Pensions-Sicherungs-Verein helfen. (Foto: Foto: dpa)

Bundesregierung und Magna verhandeln nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem PSV über eine Übernahme eines Teils der Verpflichtungen in Höhe von insgesamt vier Milliarden Euro.

Der PSV springt gewöhnlich erst dann ein, wenn insolvente Unternehmen ihre Betriebsrenten nicht mehr tragen können. Er speist sich aus den Beiträgen von 73.000 Unternehmen.

Bei Opel solle der PSV einspringen, weil der Autobauer durch die Betriebsrenten zahlungsunfähig werden könne, weil die jährlichen Zahlungen die Kraft des Unternehmen übersteigen könnten, schreibt das Blatt. Der PSV solle nun einen Teil des Lasten übernehmen, damit ihm die volle Last im Fall einer Insolvenz erspart bleibe.

Höhere Beiträge

Damit würden andere Unternehmen über Umwege für die Opel-Betriebsrenten aufkommen. Denn der PSV speist sich im Umlageverfahren aus Beiträgen der einzelnen Mitglieder. Die Milliardenbelastung würde den Verein wohl dazu zwingen, die Beiträge für die beteiligten Unternehmen anzuheben.

Opel hatte bisher Spekulationen über Pensionslasten in Höhe von mehr fünf Milliarden Euro als abwegig bezeichnet und betont, die betriebliche Altersversorgung bestehe aus verschiedenen Bausteinen wie Direktversicherung, Riestersparplänen, Metallrente und direkt zugesagten Versorgungsansprüchen.

Für letztere habe Opel einen durch Rückstellungen gesicherten Pensionsplan. Aufwendungen für die Zahlung dieser direkt zugesagten Versorgungsansprüche seien Bestandteil des jährlichen Geschäftsplans der Adam Opel GmbH.

© sueddeutsche.de/dpa/tob/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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