Radikaler Umbau bei Computergigant:Hewlett-Packard will PC-Geschäft verkaufen

Cloud Computing statt Computer bauen: Der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard plant, sich von seinem Kerngeschäft zu trennen. Auch auf dem Tablet- und Smartphone-Markt kapituliert HP. Dafür sollen Milliarden in eine Softwarefirma fließen.

Der deutsche Chef Léo Apotheker krempelt Hewlett-Packard (HP) um. Der weltgrößte Computerhersteller hat Planungen bestätigt, sich von seinem PC-Geschäft zu trennen. HP prüfe alle Optionen für den Geschäftsbereich inklusive einer kompletten oder teilweisen Abspaltung.

Der US-Computerkonzern Hewlett Packard (HP) will sein schwächelndes PC-Geschäft abspalten. (Foto: AP)

Das Geschäft mit Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem webOS will HP stoppen. Sie konnten zuletzt mit erfolgreicheren Rivalen wie Apples iPhone und iPad sowie Geräten mit dem Google Betriebssystem Android nicht mithalten. Es solle aber noch geprüft werden, wie sich der Wert der webOS-Software "optimieren" lasse.

Außerdem bestätigte der US-Konzern Gespräche über den Kauf des britischen Software-Spezialisten Autonomy. Aus Kreisen war zuvor verlautet, dass Hewlett-Packard etwa zehn Milliarden Dollar für Autonomy auf den Tisch legen wolle, so die Nachrichtenagentur Reuters.

HP gab seine Restrukturierungspläne zeitgleich mit der Veröffentlichung der Unternehmenszahlen bekannt. Im dritten Quartal steigerte HP seinen Umsatz von 30,7 auf 31,2 Milliarden Dollar.

Hewlett-Packard hatte in der Vergangenheit stets Spekulationen dementiert, wonach der Konzern Verhandlungen mit Interessenten über einen Verkauf oder eine Abspaltung seiner PC-Sparte führe. Der sinkende Bedarf an PCs veranlasste den Ex-SAP-Chef Leo Apotheker vor kurzem, die Prognosen für das Geschäftsjahr einzudampfen.

HP will sich nach früheren Angaben künftig stärker im wachsenden Markt des sogenannten Cloud Computing engagieren, berichtet Reuters. Das sind Dienstleistungen, bei denen Computernutzer die Programme nicht mehr auf ihrem Rechner installiert haben, sondern auf Server von Anbietern im Internet zugreifen. Hewlett-Packard wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren.

© dpa/Reuters/dapd/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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