ProSiebenSat.1 weist die Forderung des italienischen Großaktionärs MFE nach einer Abspaltung des Dating- und E-Commerce-Geschäfts zurück. "Vorstand und Aufsichtsrat halten die von MFE geforderte Aufspaltung des Unternehmens für nicht sinnvoll", heißt es von Pro Sieben Sat.1 am Mittwoch.
Der Sender reagiert damit auf einen Gegenantrag der MFE-Holding zur ProSieben-Hauptversammlung am 30. April. Als Folge der Aufspaltung würde sich der Verschuldungsgrad der Gesellschaft erheblich erhöhen "und damit strategische Akquisitionen ebenso unmöglich machen wie eine übliche Dividendenpolitik". Vorstand und Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 seien zu der Einschätzung gekommen, den Aktionären eine solche Aufspaltung nicht zu empfehlen. "Stattdessen ziehen sie die klare Fokussierung auf den wertmaximierenden Verkauf der relevanten Beteiligungen vor, die - vorbehaltlich des Marktumfeldes - über die nächsten 12 bis 18 Monate erfolgen soll."
MFE, eine von der Familie Berlusconi dominierte Holding-Gesellschaft und größter Aktionär von ProSiebenSat.1, will auf der Hauptversammlung einen Beschluss erwirken, die Segmente Dating und E-Commerce mit einem eigenständigen Management an die Börse zu bringen. Das würde es für MFE attraktiver machen, ProSiebenSat.1 zu übernehmen. Die Italiener sind nur am Fernseh-Kerngeschäft interessiert und haben bereits mehrfach gefordert, die Beteiligungen vom Dating-Portal Parship über den Online-Parfümhändler Flaconi bis zum Vergleichsportal Verivox loszuschlagen.