Private Altersvorsorge:Woran erkenne ich eine gute Beratung?

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Hand drauf: Viele Finanzberater denken vor allem an ihre Provision. (Foto: dpa-tmn)

Wer sich bei der Strategie für seine Altersvorsorge beraten lassen möchte, bekommt diesen Service nicht kostenlos. Wie Sie sich auf dieses Gespräch vorbereiten können und worauf Sie bei der Beratung achten sollten.

Von Katarina Lukac

Am Anfang der Altersvorsorgeplanung steht eine Rechenaufgabe: Wie viel muss ich ansparen, um meinen Lebensstandard im Alter annährend halten zu können? Die Berechnung mit unterschiedlichen Zinsszenarien sollte man zur Sicherheit zwar einem Fachmann überlassen. Nachvollziehbar ist sie aber auch für Laien: "Das ist nichts Dramatisches, sondern eine einfache Zinseszins-Berechnung", sagt Stefan Albers, Präsident des Bundesverbandes der Versicherungsberater. "Man kann das Leben nicht 30 oder 40 Jahre exakt vorausplanen", räumt Albers ein, aber immerhin eine Größenordnung des eigenen Bedarfs bestimmen.

Beim nächsten Schritt, der Anlage des Ersparten, sollte man besonders sorgfältig vorgehen. Wer sich einseitig beraten lässt, schränkt von vornherein seine späteren Auswahlmöglichkeiten ein. "An einen Versicherungsvermittler oder -makler sollte man sich erst dann wenden, wenn man weiß, man will eine Versicherung", nennt Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten (BdV) ein Beispiel.

Egal, für welche Form der Beratung der Kunde sich entscheidet: Gratis bekommt er sie nicht. Auch nicht von zunächst kostenlos beratenden Produktvermittlern oder -maklern. Deren Provision, wie auch die vermeintliche Gratis-Beratung von Banken oder Versicherungen, bezahlt der Kunde indirekt über die für ihn kaum nachvollziehbaren Produktkosten.

Vorsicht bei "provisionsbereinigten" Produkten

Mit auf Dauer günstigeren und breiter gefächerten Produkten locken anbieterunabhängige Berater, da sie die Produkte "provisionsbereinigt" anbieten können und nur ihr Beratungshonorar berechnen.Trotzdem sollten Kunden Vorsicht walten lassen. Die Berufsbezeichnung "Finanzberater" ist schwammig, gesetzlich nicht geschützt - und daher ein Sammelbecken für viele selbsternannte und zuweilen auch zwielichtige Experten. Vermeintliche Honorarberater haben schon doppelt kassiert, indem sie dem Kunden versprochen haben, ihr Honorar mit der Produktprovision zu verrechnen. "Darauf sollte man sich in keinem Fall einlassen", warnt Stefan Albers. Er betont, dass Versicherungs- oder Anlageberater auch als solche von der IHK zugelassen sein müssen - im Gegensatz zum Vermittler. "Der Vermittler verfolgt immer einen Verkaufszweck", so Albers, was im Übrigen nicht verwerflich sei. Empfehlenswert sei der Gang zu einem Berater, der keine Provision kassieren dürfe, wie zum Beispiel die zugelassenen Renten- und Versicherungsberater sowie Steuerberater oder Rechtsanwälte. "Da sind Sie in der Kostenfrage auf der sicheren Seite, denn derjenige würde seine Berufszulassung verlieren".

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Bundesweit gibt es nur etwa 200 zugelassene Versicherungsberater, die sich mit privatrechtlichen Versicherungen befassen, ein Teil von ihnen ist im Bundesverband der Versicherungsberater organisiert. Die Honorarsätze liegen bei etwa 140 Euro pro Stunde, sind aber nicht festgelegt. Manche der Experten sind, wie Verbandspräsident Stefan Albers, zugleich Rentenberater und beraten auch in Sozialversicherungsangelegenheiten, darunter der gesetzlichen Altersrente - was besonders für jene Ratsuchenden interessant ist, die sowohl Ansprüche aus der gesetzlichen, als auch der betrieblichen oder einer privaten Rentenversicherung haben. Ein Teil der Berater, die ausschließlich in Sozialversicherungsangelegenheiten wie der gesetzlichen Altersrente beraten, wird vom Bundesverband der Rentenberater vertreten.

Sachverständige von der IHK

Bei der klassischen Kapitalanlageberatung bieten zum Beispiel von der IHK zugelassenen Sachverständige für Finanzplanung unabhängige Honorarberatung. Über die Datenbank der IHK kann man mit ihnen Kontakt aufnehmen. Um den Verbraucherschutz zu stärken, wurden zuletzt mehrere Gesetze verabschiedet, die unter anderem eine Sachkundeprüfung für Vermittler einführten sowie die rechtliche Verankerung des Berufsbildes des Honorarberaters in die Wege leiteten.

Beratung zu etwas günstigeren Stundensätzen können die aus Steuermitteln bezuschussten Verbraucherzentralen leisten. Auch sie vermitteln keine Produkte einzelner Anbieter, sondern geben dem Kunden Informationen an die Hand. Der kann anschließend entsprechend vorbereitet zu einer Bank oder einem Vermittler gehen, in dem Wissen, dass er es mit einem Verkaufs- und nicht mit einem Beratungsgespräch zu tun hat.

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