Arbeitskampf geht in die nächste Runde
Die Lufthansa hat wegen eines Streiks der Piloten ab Montag Hunderte Flüge gestrichen. Betroffen sind nach Konzernabgaben vom Sonntag Inlands- und Auslandsflüge. Die Lufthansa veröffentlichte eine Liste aller Kurz- und Mittelstreckenverbindungen, die dem Streik der Piloten zwischen 12 Uhr am Montag bis Dienstag um Mitternacht zum Opfer fallen. Von Dienstagnacht an sind zusätzlich auch Langstrecken- und Frachtflüge betroffen.
Streikankündigung durch Piloten
Die Pilotenvereinigung Cockpit, die seit Monaten mit dem Unternehmen über Gehälter und Ruhestandsregelungen streitet, kündigte am Sonntag den deutschlandweiten Ausstand für Montag und Dienstag an. Enden soll der Streik demnach Dienstagnacht. Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg schloss zugleich Arbeitsniederlegungen über die Weihnachtstage aus. Die Gewerkschaft wolle Druck auf den Arbeitgeber ausüben, "und nicht Menschen unglücklich machen".
Der Hintergrund
In mehreren Verhandlungsrunden seit dem letzten Streik hätten "keine echten Fortschritte" erzielt werden können, erklärte Gewerkschaftssprecher Handwerg. Es gehe dem Management nicht um Lösungen, sondern darum, "ein autokratisches Führungsmodell" durchzusetzen. Die Fluggesellschaft habe leider die Kompromissvorschläge der Gewerkschaft nicht aufgegriffen und beharre auf "Maximalforderungen".

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Die Gewerkschaft UFO hat die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Germanwings zum Streik aufgerufen. Fragen und Antworten für Kunden.
Im Mittelpunkt des seit Monaten schwelenden Tarifkonflikts steht die sogenannte Übergangsversorgung, die es bislang noch etwa jedem zweiten der 10 000 Piloten des Konzerns erlaubt, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Sie erhalten in der Übergangszeit bis zur gesetzlichen Rente bis zu 60 Prozent ihrer Bezüge. Die Lufthansa will die Altersgrenze anheben, Cockpit lehnt dies ab und machte mehrfach mit Streiks Druck. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte noch am vergangenen Montag die Hoffnung auf eine baldige Einigung in dem Konflikt geäußert. Er sprach vom "härtesten Arbeitskampf in der Geschichte" der Lufthansa.
Zuletzt legten die Piloten im Oktober die Arbeit für 35 Stunden nieder. Dabei fielen von geplanten 2330 Lufthansa-Flügen etwa zwei Drittel aus, nach damaligen Angaben waren etwa 160 000 Passagiere betroffen. Die Lufthansa bezifferte die Belastungen durch die Streiks auf 160 Millionen Euro.