An den Moment, als ihm klar wurde, dass er sich in den kommenden Monaten mit eher sachfremden Dingen beschäftigen würde, kann sich Paul Romer noch gut erinnern. Es war im März, die Corona-Welle steuerte in New York gerade auf ihren ersten Höhepunkt zu, als ihm seine Tochter eröffnete, dass sie sich mit dem Virus infiziert habe. Romers Sorgen wuchsen noch, als die Klinikärztin nachschob, sie sei trotz aller jobbedingten Ansteckungsgefahren praktisch nie auf den Erreger untersucht worden. "Das hat mich wirklich verwundert, dass es selbst in Krankenhäusern keine regel- und routinemäßigen Tests gab", so der Ökonom, der seine gesamten Forschungsbemühungen fortan auf Corona konzentrierte und den Ruhm als Träger des Wirtschaftsnobelpreises seither nutzt, um seine Botschaft in die Welt zu tragen.
Flächendeckende Corona-Tests:"Finde die Menschen, die infektiös sind, isoliere sie und mache Auflagen"
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Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Romer will alle Amerikaner auf das Coronavirus testen lassen - und zwar mindestens zwei oder drei Mal im Monat. Auch für Deutschland empfiehlt er eine drastische Ausweitung der Testkapazitäten.
Von Claus Hulverscheidt, Berlin
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