Was für so manchen gestressten Arbeitnehmer wie ein Urlaubstraum wirkt, wird für Kunden von O2 und Alice gerade unerwünschte Realität: Seit Mittwoch können sie keine E-Mails empfangen oder beantworten. O2 und Alice, die beide zum spanischen Kommunikationskonzern Telefónica gehören, versprechen eine Lösung "in Kürze" - seit vier Tagen.
Über das Webmail-Portal informiert eine Fehlermeldung die Kunden über die Störung. Nutzer, die aber ein E-Mail-Programm wie Outlook oder Thunderbird nutzen, erfahren erst auf der Facebook-Seite von O2 den Grund dafür, warum sie seit Tagen keine Post bekommen. Auch auf ihre gespeicherten Kontakte können die Kunden derzeit nicht zugreifen, weshalb viele auch nicht auf alternative E-Mail-Adressen ausweichen können.
Die Störung in der E-Mail-Abwicklung bei O2 und Alice, die 2011 als Marken verschmolzen wurden, ist die zweite in nur wenigen Wochen. Ende Juli trat bereits das gleiche Problem auf. Auch damals ließ der Konzern seine Kunden mehrere Tage lang auf ungehinderten Zugang zu ihren E-Mail-Adresse warten. "Wir haben die Ursache aber bereits bei einem unserer Partner identifiziert", teilt O2 jetzt mit. Man habe Mitarbeiter "zur Unterstützung vor Ort" entsendet, damit das System schnellstmöglich wieder uneingeschränkt funktioniere, heißt es in der Mitteilung weiter.
Das ist jedoch vielen Usern nicht genug. Auf Facebook berichtet ein O2-Kunde: "Hurra meine mails laufen wieder!!". Dennoch habe er bereits Konsequenzen gezogen, seinen Vertrag gekündigt und sei zur Konkurrenz gewechselt. Nutznießer der technischen Probleme bei O2 und Alice sind nach Aussagen der Facebook-Nutzer damit Internetanbieter wie Kabel Deutschland, 1&1 oder Unitymedia.
Andere Nutzer kündigen bereits an, den Rechnungsbetrag dieses Monats von ihrer Bank zurückbuchen zu lassen, sollte keine Entschädigung oder Gutschrift erfolgen. O2 bittet auch in dieser Sache um Geduld: "Was Entschädigungen betrifft, wartet doch bitte einmal ab, bis die Störung behoben ist. Ich bin mir sicher, wir finden dann eine zufiedenstellende [sic] Lösung für alle", schreibt O2-Community-Mitarbeiterin Sandra.