Paketversand vor Weihnachten:Zeigen Sie Sendungsbewusstsein!

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Schicke Schleife: Weihnachtsdeko am Paket kann Lieferungen allerdings verzögern (Foto: dpa-tmn)

Den Weihnachtsmann in allen Ehren, aber in Wahrheit hängt im Dezember alles an den Paketdiensten. Bis wann Weihnachtsgeschenke verschickt werden müssen, wann man Nachbarn nicht trauen sollte und welche Webseiten Verbrauchern beim Versand helfen. Tipps für den Paketversand vor Weihnachten.

Von Jannis Brühl

Wer sicher gehen will, dass seine Weihnachtspakete zum Fest ankommen, muss sich beeilen. Bei den Paketdiensten DPD und GLS ist der Stichtag der 19. Dezember, bei Hermes der 21.; DHL, der Versender der Post, gibt Kunden einen Tag länger Zeit. Er liefert ausnahmsweise am Sonntag aus, einen Tag vor Heiligabend. Weihnachtskarten sollten spätestens am 21. Dezember eingeworfen sein. Die Daten hat das Online-Portal posttip.de zusammengestellt.

Welcher Paketdienst der beste ist, lässt sich pauschal nicht sagen. DHL und Hermes sind am günstigsten, für ein Paket bis zu zwei Kilo wollen sie unter vier Euro. Gleiches gilt für ihren Service für besonders Bequeme: Ab 2,60 oder 3 Euro Aufschlag holen sie Pakete an der Haustür ab. Dafür liefert GLS meist schon am nächsten Tag und damit am schnellsten. Bei diesem Dienst ist auch die Summe, bis zu welcher er haftet, mit 750 Euro deutlich höher als bei den meisten anderen (etwa 500 Euro). Und bei empfindlichen Sendungen? Die Zeitschrift Computer Bild hat getestet, wie pfleglich die Firmen mit Sendungen umgehen. Die Tester schickten Schock-Aufzeichnungsgeräte auf die Reise. Ergebnis: Hermes behandelte Pakete am ruppigsten, GLS, DHL und DPD etwas vorsichtiger. Auf posttip.de findet sich auch ein Paketrechner: Verbraucher können Maße, Gewicht, und gewünschte Dauer eingeben, das System spuckt den günstigsten Anbieter aus.

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Kunden sollten sich bewusst sein: Die Paketdienste arbeiten in der Vorweihnachtszeit an der Kapazitätsgrenze. DHL geht davon aus, kommende Woche sieben Millionen Standardpakete und Päckchen pro Tag zu versenden - das Doppelte eines normalen Tages. Die Schlangen bibbernder Menschen vor Postämtern sind vielerorts bereits Stadtgespräch. DHL-Kunden, die sich das nicht antun wollen, können sich auf paket.de einen Nachbarn wünschen: Auf der Website können sie nach der Registrierung einen Namen angeben, bei dem Pakete hinterlegt werden, falls sie selbst nicht da sind. Sie können Sendungen über die Seite auch an ein "Wunschpostamt" schicken lassen, zum Beispiel in der Nähe des Arbeitsplatzes.

Einen wichtigen Unterschied gibt es zwischen Privatsendungen und Käufen bei Versandhändlern: Wenn private Pakete beim Nachbarn verschwinden oder beschädigt werden, ist es schwierig, die Haftungsfrage zu klären. Deshalb empfiehlt die Stiftung Warentest, wertvolle Sendungen explizit an Empfänger persönlich zu adressieren. Eine Ausnahme stelle DPD dar, die Firma liefere nur an den tatsächlichen Adressaten. Mit Versandhändlern haben Empfänger dagegen einen Fernabsatzvertrag geschlossen. Der ist erst erfüllt, wenn die Ware beim Kunden ist. Verkäufer können sich nicht darauf berufen, Ware beim Nachbarn hinterlegt zu haben.

Auch wer seine Geschenke im Internet kauft, muss Fristen beachten. Der Branchenverband Bitkom hat Online-Shops zum Thema befragt. 40 Prozent versprechen bei einem Auftrag bis zum 20. Dezember, pünktlich zum 24. zu liefern. Bei fast einem Viertel gilt die Zusage sogar bei Bestellungen bis zum 21. Dezember. Die Zeit läuft.

© SZ vom 12.12.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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