Opel:Geländewagen könnte Werk Antwerpen retten

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Opel-Investor Magna wollte das Werk in Antwerpen schließen. Doch jetzt gibt es plötzlich wieder Hoffnung. Unterdessen zeigt sich die EU irritiert über das Vorgehen des Bundes.

Möglicherweise haben die Proteste der Opel-Beschäftigten im belgischen Antwerpen gewirkt: Das Werk könnte erhalten bleiben.

Investor Magna ist einem Bericht des Spiegel zufolge bereit, die Schließung des Antwerpener Werks nochmals zu überprüfen.

Vertreter des US-Konzerns General Motors, Magna und der belgischen Gewerkschaften hätten eine Arbeitsgruppe gegründet, die Alternativen untersuchen soll, berichtete das Magazin am Freitag vorab. Unterdessen gingen in Rüsselsheim die Verhandlungen zwischen Magna und dem Betriebsrat über die anstehende Sanierung des Autobauers weiter.

Geländewagen auf Corsa-Basis

Nach Angaben des Spiegel könnte in Antwerpen ein kleinerer Geländewagen auf Basis des Modells Corsa gebaut werden, den GM eigentlich in China fertigen lassen wollte.

Das neue Modell soll aber frühestens Ende 2011 auf den Markt kommen. Untersucht werde, ob der Produktionsstart vorgezogen werden könne - die Produktion des Opel Astra läuft im Frühjahr 2010 in Antwerpen aus. Der belgische Staat müsste die Zwischenzeit mittels Kurzarbeit und Weiterbildungsmaßnahmen überbrücken.

Mitte der Woche hatten in Antwerpen rund 5000 Opel-Beschäftigte gegen die Schließung des Werkes protestiert - darunter sollen auch fast 1000 Mitarbeiter aus Deutschland gewesen sein. "Für uns gibt es nur Arbeitsplätze in Europa, nicht in einzelnen Ländern", hatte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz betont.

Wie das Magazin weiter berichtete, hat die Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission der Bundesregierung einen sechsseitigen Fragenkatalog zur Opel-Rettung vorgelegt.

Darin werde vor allem die frühe Festlegung auf den Investor Magna kritisch beurteilt. So wollten die Brüsseler Wettbewerbshüter wissen, warum die Bundesregierung sich gegen das Angebot des konkurrierenden Bieters RHJI wandte, obwohl dieses "deutlich weniger staatliche Beihilfe sowie weniger Jobabbau, niedrigere Produktionsstückkosten und eine raschere Rückzahlung der Beihilfen vorsah".

© sueddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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