Öl-Heizungen:Schlecht fürs Klima

Funktioniert sie? Ein Techniker überprüft eine Heizungsanlage. (Foto: imago)

Ein Viertel der Haushalte nutzt noch den fossilen Brennstoff. In Niederbayern sogar jeder zweite.

Von Vivien Timmler, München

Knapp ein Viertel aller Haushalte in Deutschland heizt die Wohnung mit Öl. Das zeigt eine Zusatzerhebung des Statistischen Bundesamtes zur Wohnsituation in Deutschland für 2018. Demnach verschwinden Ölheizungen nur langsam aus deutschen Haushalten: Zwar werden kaum noch neue installiert, der Anteil der mit Öl betriebenen Heizanlagen ist in den vergangenen vier Jahren insgesamt aber nur um 2,3 Prozentpunkte gesunken.

Je nach Region schwankt der Anteil von Ölheizungen an den gesamten Heizanlagen stark. Während er etwa in Brandenburg nur 10,7 Prozent beträgt, heizen in Niederbayern nach wie vor fast die Hälfte aller Haushalte mit Öl: 47,5 Prozent. Hoch ist der Anteil auch in der Oberpfalz, Kassel oder Oberfranken.

Ölheizungen gelten als die klimaschädlichste Variante der Wärmeerzeugung im Haushalt. Die Bundesregierung will im Rahmen ihres neuen Klimapakets die Bürger dazu bringen, ihre Wohnungen und Häuser klimafreundlich umzubauen. Sie setzt dabei vor allem auf finanzielle Anreize: Wer seine alte Ölheizung gegen ein klimafreundlicheres Modell auswechseln will, soll künftig mit einer Prämie von bis zu 40 Prozent der Kosten gefördert werden. Von 2026 an soll der Einbau neuer Ölheizungen in Gebäuden, in denen eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung möglich ist, schließlich ganz verboten werden.

Schon heute werden kaum noch Häuser mit neuen Ölheizungen ausgestattet. Laut Statistischem Bundesamt lag der Anteil an mit Öl betriebenen Heizanlagen in Neubauten 2018 schon nur noch bei 0,6 Prozent. 41,2 Prozent aller neuen Häuser werden demnach mit Gasheizungen ausgestattet, etwa ein Drittel werden mit erneuerbaren Energien geheizt, 22,4 Prozent mit Fernwärme.

© SZ vom 04.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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