Mysteriöser Angriff:Hacker veröffentlichen umfangreiche Gehaltslisten

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  • Das Ausmaß des Hackerangriffs auf das amerikanische Filmstudio Sony Pictures wird immer deutlicher: Auch die Beratungsfirma Deloitte ist offenbar betroffen.
  • Es ist weiterhin unklar, ob Nordkorea hinter dem Angriff steckt.

Gehaltslisten der Beratungsfirma Deloitte im Netz

Der Filmkonzern Sony Pictures ist nicht das einzige amerikanische Unternehmen, das derzeit mit den Folgen eines schweren Hackerangriffs kämpft. Wie jetzt bekannt wurde, ist auch die Unternehmensberatung Deloitte womöglich durch Zufall zum Opfer der Hacker geworden. Auf der Webseite "Pastebin" tauchte nun eine Gehaltsliste von 30 000 Mitarbeitern der Firma mit Sitz in New York auf, die zu den größten Beratungsfirmen der Welt gehört.

Zusammenhang mit Sony-Hack wahrscheinlich

Die Herkunft der Liste ist ungeklärt. Mit großer Wahrscheinlichkeit steht sie aber im Zusammenhang mit dem Angriff auf Sony, dessen Hintergründe seit Tagen wilde Spekulationen hervorrufen und nun auch vom FBI erforscht werden. Unbekannte Hacker hatten in der vergangenen Woche das Firmennetz von Sony lahmgelegt und dabei offenbar auch Daten entwendet, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. In der Folge waren Raubkopien mehrerer aktueller Sony-Filme im Internet aufgetaucht. Zudem waren Gehaltslisten des Konzerns im Internet veröffentlicht worden.

Mögliches Motiv: ein Film über Nordkorea

Eine Hackergruppe namens "Guardians of Peace" hatte sich zu dem Angriff bekannt. Medienberichten zufolge gibt es zahlreiche Hinweise, die auf eine nordkoreanische Herkunft der Attacke schließen lassen. Hintergrund könnte eine Sony-Film sein, der in wenigen Wochen in die Kinos kommt. Der Film handelt von einem Mordkomplott der CIA gegen Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un. Nordkorea hatte sich deswegen bereits im Sommer scharf bei den Vereinten Nationen beschwert.

Herkunft der Daten ist ungeklärt

Das FBI hatte offenbar auch andere US-amerikanische Unternehmen vor der Schadsoftware gewarnt, die infizierte Computer stundenlang lahmlegt. Es ist unklar, ob die Hacker die Unterlagen direkt bei Deloitte abgegriffen haben. Wahrscheinlicher scheint, dass sich die Gehaltsinformationen aus unbekannten Gründen im Sony-Computernetz befanden. Die beiden Unternehmen hatten in der Vergangenheit mehrfach zusammengearbeitet. Sony teilte mit, man untersuche, die "sehr komplexe Cyberattacke" weiterhin.

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