Hamburg:Trotz Umsatzsteigerung erneut Millionenminus bei der Messe

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Blick auf das Logo der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) an der Halle A4. (Foto: Marcus Brandt/dpa)

Die Hamburg Messe und Congress hat auch im vergangenen Jahr wieder ein Millionendefizit erwirtschaftet. Trotz eines deutlichen Umsatzanstiegs blieb unter dem Strich ein Minus von mehr als 43 Millionen Euro.

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Hamburg (dpa/lno) - Trotz eines deutlichen Umsatzanstiegs hat die Hamburg Messe und Congress (HMC) im vergangenen Jahr ein Millionenminus verbucht. Der Verlust der städtischen Gesellschaft mit dem Messegelände, den Hallen und dem Kongresszentrum CCH betrage insgesamt 43,4 Millionen Euro - bei einem Umsatzanstieg von 19 Prozent auf 80,7 Millionen Euro im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019, sagte Geschäftsführer Uwe Fischer am Dienstag. Für das laufende Jahr, ein gerades Jahr mit Weltleitmessen wie der SMM der maritimen Wirtschaft, der Hydrogen Technology Expo Europe oder der Windenergy Hamburg, erwartet er 133,7 Millionen Euro Umsatz - 20 Prozent mehr als im bislang umsatzstärksten Jahr 2016. „Wir erwarten dann ein positives Ergebnis“, sagte Fischer.

Die Messe unterscheidet zwischen geraden und ungeraden Jahren, weil in den geraden Jahren immer Weltleitmessen mit hohen Umsätzen anstehen. Im Vergleich zu den Erlösen anderer ungerader Jahre war der Umsatz von 2023 aber ein Rekordwert, der aber trotzdem nicht ausreichte die Kostensteigerungen aufzufangen. „Das sind im wesentlichen sehr, sehr stark gestiegene Energiepreise, (...) die wir nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben können“, sagte Fischer. Zudem seien manche Dienstleistungen um bis zu 40 Prozent teurer geworden und auch die Instandhaltung der Gebäude, für deren Leasing 22 Millionen Euro angefallen seien, verschlinge immer mehr Geld.

In diesem Jahr plant die HMC neun eigene Messen und rund 40 Gastveranstaltungen, darunter fünf Weltleitmessen. Für das im April 2022 nach mehr als fünfjährigen Sanierungsarbeiten wiedereröffnete CCH gebe es bereits 50 Zusagen. Im vergangen Jahr seien es 56 Veranstaltungen gewesen, sagte der mit Fischer gleichberechtigte Geschäftsführer Heiko Stutzinger. „Jetzt sind wir aber gerade erst im Januar und das heißt, das Team verkauft natürlich noch, und hier kommen jeden Monat Veranstaltungen hinzu.“ Stutzinger ist neu an der Spitze der HMC. Er folgte Anfang des Jahres auf Bernd Aufderheide, der nach 20 Jahren als Messechef in den Ruhestand getreten ist.

Künftig nicht mehr tätig sein wird die HMC im Auslandsgeschäft. Noch im vergangenen Jahr hatte sie nach eigenen Angaben 22 Veranstaltungen überwiegend im Auftrag des Bundeswirtschafts- und des Bundeslandwirtschaftsministeriums unter anderem in Ägypten, in den USA, in Indien, Singapur, Kolumbien, Thailand, Kanada und China mitorganisiert. Hauptgrund für den Rückzug seien deutlich schlechtere Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Aussichten, sagte Fischer. Das gelte auch für die Weltausstellung Expo, bei der die HMC über viele Jahre die Organisation der deutschen Beiträge übernommen hat.

Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 97 Veranstaltungen mit knapp 7700 Ausstellern und gut 680.000 Besucherinnen und Besuchern. Das entspricht nach Angaben der Messe in etwa den Werten von 2019 mit 74 Veranstaltungen, rund gut 10.000 Ausstellern und fast 698.000 Besuchern. Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres zählte Fischer unter anderem die Entscheidung der Weltleitmesse Hydrogen Technology Expo Europe, nach Hamburg zu wechseln, und die Rückkehr des Chaos Computer Clubs ins CCH nach sieben Jahren Abstinenz. Und auch die neuerliche Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Messegelände sei reibungslos verlaufen. „Das ist mittlerweile eine geübte Praxis in der Stadt mit den entsprechenden Behörden und anderen Partnern - und das läuft wirklich sehr, sehr gut“, sagte Fischer.

© dpa-infocom, dpa:240129-99-798306/6

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