Matratzen-Test:Guter Schlaf kann günstig sein

Lesezeit: 2 min

Was macht eine gute Matratze aus? (Foto: imago/Westend61)
  • Die Stiftung Warentest hat insgesamt 24 Federkernmatratzen getestet. Ein Ergebnis: Die teuersten Matratzen sind nicht unbedingt die besten.
  • Testsieger ist das Modell "Malie Polar" für 219 Euro, aber auch eine Matratze vom Discounter schnitt gut ab.

Von Valentin Dornis

Wer wenig schläft, ist besonders erfolgreich. Das behaupten zumindest reihenweise Manager, die stolz erzählen, wie produktiv sie dank vier Stunden Schlaf sind. Doch für den Durchschnittsmenschen gilt eher: Die Basis für einen erfolgreichen Tag ist ein guter, also ausreichend langer Schlaf. Da hilft es, rechtzeitig vor dem Zubettgehen das Handy wegzulegen, keine spannenden Thriller mehr zu lesen und das Licht zu dimmen. Wer den erschöpften Körper dann auch noch auf eine gute Matratze betten kann, ist der perfekten Nachtruhe nahe.

Doch was ist das, eine gute Matratze? Das Angebot ist riesig und die Preise unterscheiden sich teilweise erheblich. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die Stiftung Warentest nun 24 Federkernmatratzen getestet. Und das Ergebnis fiel sehr positiv aus: Mehr als die Hälfte der getesten Modelle erhielt die Note "Gut". Die Tester untersuchten die Liegeeigenschaften, die Haltbarkeit und die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. Außerdem prüften sie die Handhabung, die Qualität der Bezüge und wie die Matratzen beworben werden.

Gesundheit
:Schlafmangel kostet 57 Milliarden Euro

Wer wenig schläft, arbeitet unkonzentriert und meldet sich häufiger krank. Eine aktuelle Studie zeigt: Nur eine Stunde mehr pro Nacht hätte gewaltige Vorteile für die Gesellschaft.

Von Marlene Weyerer

Generell gilt: Wer auf dem Rücken schläft, hat es bei der Suche nach dem richtigen Modell leichter als die sogenannten Seitenschläfer. Die Matratze Union Unicor ist am besten für alle Schlaf- und Körpertypen geeignet, wird aber bei höheren Temperaturen schnell weich (149 Euro, Note 2,4). Ein Makel, den fast alle Matratzen teilen: Bei Wärme sinkt der Körper schneller ein. Dazu muss es nicht einmal Sommer sein, schon die Körpertemperatur und leichtes Schwitzen können reichen.

Ohnehin schummeln viele Hersteller bei den Angaben, schon ab Werk sind die meisten Modelle weicher als angegeben. Nur bei den Matratzen, die im Test vorne lagen, stimmen auch die angegebenen Härtegrade. Wichtig zu beachten ist außerdem: Federkernmatratzen sind vor allem für Menschen geeignet, denen nachts schnell warm wird. Durch ihre Struktur sorgen sie für eine bessere Belüftung und kühlen den Schläfer etwas ab. Wer dagegen schnell friert, der sollte besser zu Latex- oder Kaltschaummatratzen greifen.

Beim Kauf schon auf ein Rückgaberecht achten

Das beste unter den Federkern-Modellen ist übrigens die Malie Polar mit der Note 2,2. Sie kostet 219 Euro und ist für alle Körpertypen gut geeignet. Auf dem zweiten Platz folgt f.a.n. Sun Line T (239 Euro, Note 2,3). Sie ist besonders haltbar und hat einen sehr guten, waschbaren Bezug. Ebenfalls für gut befanden die Tester ein Modell vom Discounter: Die Meradiso-Matratze, die für 100 Euro bei Lidl verkauft wird, sei ebenfalls lange haltbar und biete vor allem Rückenschläfern viel Komfort. Sie bekam die Note 2,4.

Gut kann also auch günstig sein - stinken tun sie aber alle, sagt zumindest die Stiftung Warentest. Weil viele Anbieter nur auf Bestellung produzieren, sind die Matratzen noch nicht gelüftet. Meist sei der Geruch wenige Tage, spätestens aber einen Monat nach dem Auspacken verschwunden und auch nicht gesundheitsgefährdend. Nur das Modell BeCo Pur Flex sondert Dünste ab, die Augen und Atemwege reizen können. Wenn die Matratze also nach längerer Zeit noch unangenehm riecht, sollten Käufer ihr Exemplar zurückschicken - und deshalb schon beim Kauf auf ein Rückgaberecht achten.

Wer schließlich die richtige Matratze gefunden hat, für den hat die Stiftung Warentest auch noch ein paar Tipps, um sich möglichst lange an ihr erfreuen zu können. Vor allem sollte man die Unterlage regelmäßig wenden, am besten bei jedem Wechsel des Bettbezugs, und sie ab und an säubern.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Nachtruhe
:Fünf Mythen über den Schlaf

Ist nackt schlafen gesund? Müde durch Social Media? Fünf Mythen über den Schlaf - und was dahinter steckt.

Von Felix Hütten

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: