Büren:Paderborn-Lippstadt in Nöten: Gütersloh plant Ausstieg

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Der Kreis Gütersloh plant seinen Ausstieg als Gesellschafter beim schwer angeschlagenen Flughafen Paderborn-Lippstadt. Der Kreisausschuss habe sich einstimmig...

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Gütersloh/Paderborn (dpa/lnw) - Der Kreis Gütersloh plant seinen Ausstieg als Gesellschafter beim schwer angeschlagenen Flughafen Paderborn-Lippstadt. Der Kreisausschuss habe sich einstimmig dafür ausgesprochen, keine weiteren finanziellen Verpflichtungen für den Flughafen einzugehen, teilte die Kreisverwaltung am Dienstag mit. Zudem solle die Verwaltung mit dem Hauptgesellschafter, dem Kreis Paderborn, über einen Ausstieg des Kreises Gütersloh aus der Flughafengesellschaft verhandeln.

Der Kreis Gütersloh ist mit knapp 8 Prozent an dem Regionalflughafen beteiligt, der Kreis Paderborn ist mit fast 57 Prozent größter Gesellschafter. Dort löste die Ankündigung aus Gütersloh Kritik aus. Über eine Übernahme der Gütersloher Anteile könne erst verhandelt werden, wenn der Nachbarkreis seinen Beitrag zu Sanierung des Airports geleistet habe, sagte der Paderborner Landrat Manfred Müller, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen GmbH ist. Er verwies darauf, dass der Flughafen überdurchschnittlich stark von Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh genutzt werde.

Nach Müllers Angaben sieht das Sanierungskonzept eine Insolvenz in Eigenverwaltung vor. Dabei müssten die Abfertigungskapazitäten auf 300 000 Passagiere im Jahr mehr als halbiert und Personal abgebaut werden. Das sei ein „schmerzhafter, bitterer Prozess“. Müller zeigte sich zuversichtlich, dass der Flughafen „als wichtiger Bestandteil der Infrastruktur erhalten bleibt“.

Der Airport Paderborn-Lippstadt hat schon seit geraumer Zeit finanzielle Probleme. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Passagiere von gut einer Million auf unter 700 000 im Jahr 2019 gesunken. Die Corona-Krise habe mit dem Wegbrechen nahezu aller Einnahmen die wirtschaftliche Situation so sehr verschärft, „dass der Airport nun innerhalb des nächsten halben Jahres in allen Bereichen neu aufgestellt werden muss“, hatte der Kreis Paderborn mitgeteilt.

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