Lebensmittel:Hipp will Engpässe bei Milchpulver bald beheben

Pfaffenhofen (dpa) - Deutschlands größter Babynahrungshersteller Hipp will die anhaltenden Lieferengpässe bei Milchpulver bald in den Griff bekommen. "Wir arbeiten mit voller Kraft daran", sagte Geschäftsführer Claus Hipp der Nachrichtenagentur dpa in München.

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Pfaffenhofen (dpa) - Deutschlands größter Babynahrungshersteller Hipp will die anhaltenden Lieferengpässe bei Milchpulver bald in den Griff bekommen. "Wir arbeiten mit voller Kraft daran", sagte Geschäftsführer Claus Hipp der Nachrichtenagentur dpa in München.

Spätestens bis zum Jahresende solle die Versorgung wieder sichergestellt sein. In vielen Supermärkten suchen Eltern seit Monaten vergeblich nach Trockenmilch für ihre Babys. Grund dafür ist vor allem eine riesige Nachfrage aus China. "Chinesen kaufen das Produkt in rauen Mengen auf", sagt Hipp. Auch andere Hersteller von Babynahrung spürten diesen Effekt in den vergangenen Monaten massiv.

Seit dem Skandal um verseuchte Milch, bei dem im Jahr 2008 mindestens sechs Säuglinge starben und rund 300 000 erkrankten, trauen viele Eltern in China den heimischen Herstellern nicht mehr und bemühen sich um Ware aus dem Ausland.

"In letzter Zeit machen Privatleute daraus ein Geschäft", sagt Hipp. Die Milchnahrung werde zum Teil in sehr großen Mengen aus den Regalen im Handel gekauft und im Internet an chinesische Eltern weiterverkauft. Nach Einschätzung von Hipp zahlen Eltern dort zum Teil den drei- bis vierfachen Preis wie in Deutschland, um an das begehrte Milchpulver zu kommen.

Hipp will seine Produktionskapazität für Trockenmilch ausweiten. Dies brauche aber Zeit, da die Qualitätsstandards oberste Priorität hätten. "Der Engpass ist die Milch", sagte der 74-Jährige. Das Unternehmen mit Sitz im oberbayerischen Pfaffenhofen arbeitet mit rund 6000 Bio-Bauern zusammen.

Die derzeitige Nachfrage aus China wird sich nach Einschätzung von Hipp aber auch mit mehr Kapazität nicht vollständig befriedigen lassen. Eine zu starke Fokussierung auf den chinesischen Markt berge für ausländische Hersteller auch zu viele Risiken. Falls sich die Einfuhrregeln änderten oder Produkte kopiert würden, könne das Geschäft schlagartig wegbrechen.

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