Konjunktur:Chinas Industrie bleibt unter Dampf

Peking (dpa) - Chinas Wirtschaft kommt wieder stärker in Schwung. Im Oktober erreichte die Stimmung in den Führungsetagen von Industrieunternehmen den höchsten Stand seit 18 Monaten.

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Peking (dpa) - Chinas Wirtschaft kommt wieder stärker in Schwung. Im Oktober erreichte die Stimmung in den Führungsetagen von Industrieunternehmen den höchsten Stand seit 18 Monaten.

Der Einkaufs- und Logistikverband (CFLP) meldete am Freitag einen Anstieg des Einkaufsmanagerindex für die Industrie von 51,1 Punkten im Vormonat auf 51,4 Zähler. Experten hatten hingegen nur einen leichten Zuwachs auf 51,2 Punkte erwartet. Werte über der Marke 50 deuten auf Wachstum in Chinas Industrie hin.

Auch der von der britischen Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie fiel im Oktober besser aus als erwartet. Der Indikator stieg von 50,2 Zählern im Vormonat auf 50,9 Punkte, wie HSBC nach endgültigen Daten mitteilte.

Auch hier hatten Experten einen etwas geringeren Wert erwartet. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stiegen damit beide Stimmungsindikatoren weiter über die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten.

Fachleute der NordLB blickten nach der Veröffentlichung der Stimmungsdaten optimistisch auf die weitere konjunkturelle Entwicklung in China. "Der chinesische Industriesektor bleibt unter Dampf", schrieb NordLB-Ökonom Frederik Kunze in einer Analyse.

Bereits im dritten Quartal hatte Chinas Wirtschaft wieder an Fahrt gewonnen. In den Monaten Juli bis September stieg das Bruttoinlandsprodukt um 7,8 Prozent im Jahresvergleich, nachdem die Wirtschaft im zweiten Quartal nur um 7,5 Prozent gewachsen war.

An den Finanzmärkten hielten sich die Kursreaktionen nach den China-Daten in Grenzen. Nach Einschätzung Kunzes sei die vergleichsweise schwache Resonanz an den Finanzmärkten unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich die Aufmerksamkeit verstärkt auf wichtige politische Entscheidungen im November richtet.

Die neue Regierung in Peking sei gefordert, erste Belege dafür zu liefern, dass sie es mit einschneidenden Reformen ernst meint und diese auch tatsächlich umsetzen kann.

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