Wirtschaftspolitik:Warum Geiz alles andere als geil ist

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Auch der Zustand der Deutschen Bahn hat mit Geiz zu tun - weniger mit Sparen. (Foto: Florian Gaertner /imago images)

Knausern mag Gewinne nach oben treiben, dem Gemeinwohl allerdings dient das selten. Deutschland braucht dringend eine neue Kultur der Investitionen.

Kommentar von Uwe Ritzer

An José Ignacio López de Arriortúa erinnern sich Ältere in der Automobilindustrie mit Schrecken, manche aber auch mit Bewunderung. Bei den großen Fahrzeugmarken, allen voran seinen Arbeitgebern Opel, General Motors und Volkswagen, war der Manager aus dem Baskenland in den 1980er- und 1990er-Jahren ein Guru. Weil er rigoros aus Fabrikarbeitern das Letzte herauspresste. Vor allem aber, weil er Zulieferfirmen knebelte wie keiner vor ihm. López und seine Jünger drückten Einkaufspreise nach Belieben und scherten sich nicht um Wohl und Wehe ihrer Geschäftspartner. Sie warfen den ehrbaren Grundsatz, wobei ein Geschäft nur dann gut ist, wenn es für alle Beteiligten gut ist, über Bord. Vertraglich vereinbarte Entlohnungen wurden nach Belieben unterlaufen - soll der Zulieferer ruhig klagen, den Prozess gewinnt er zwar in ferner Zukunft, die Aufträge aber ist er sofort los.

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