Fränkischer Baustoffhersteller:Knaufs Geschäfte auf beiden Seiten der Front

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Ein russischer Soldat patrouilliert durch einen zerstörten Bereich des Eisen- und Stahlwerks in Mariupol. Russland will die Stadt wieder aufbauen, Knauf hilft dabei. (Foto: dpa)

Der Baustoffriese Knauf engagiert sich in der Ukraine - und hilft gleichzeitig dem Kriegsgegner Russland. Widersprüchlicher geht es kaum.

Von Uwe Ritzer

Gleich nach Kriegsbeginn im Februar 2022 legte der deutsche Baustoffriese Knauf sein Gipsplattenwerk in Soledar im Osten der Ukraine still und schickte die 590 Beschäftigten nach Hause. Kurz darauf zerstörte eine russische Rakete das Werk; 200 Millionen Euro Investition waren dahin. Knauf wich in die Hauptstadt Kiew aus, organisierte dort nach eigenen Angaben für 200 Mitarbeiterfamilien Wohnungen und half ihnen beim Umzug. Kurz vor Weihnachten 2022 startete am Konzernsitz im fränkischen Iphofen ein 40-Tonner-Lkw voller Lebensmittel und Hilfsgüter nach Kiew. Deutsche Mitarbeiter hatten dafür Spenden gesammelt und die Geschäftsführung hatte den Betrag verdoppelt. Und erst vor ein paar Tagen kündigte Knauf an, ein neues Werk in der Ukraine zu bauen. Schließlich braucht das Land doch ausländische Investitionen.

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