Endlich haben die Mitarbeiter des insolventen Autozulieferers Karmann Klarheit. Die Finanzierung der Transfergesellschaft für etwa 1600 gekündigte Beschäftigte ist gesichert - dank eines Millionenauftrags von Volkswagen.
VW vergab Informationen der Neuen Osnabrücker Zeitung zufolge an Karmann einen Entwicklungsauftrag in zweistelliger Millionenhöhe und zahlt dafür Vorkasse. Karmann war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Der Gläubigerausschuss des Autozulieferers hatte am vergangenen Dienstag einer solchen Transfergesellschaft zugestimmt. Die ehemaligen Mitarbeiter des Osnabrücker Unternehmens bleiben darin für ein halbes Jahr, während sie für den Arbeitsmarkt weiterqualifiziert werden sollen.
Konzentration auf Elektrofahrzeuge
Insolvenzverwalter Ottmar Hermann plant, Karmann mit rund 1500 Beschäftigten fortführen. Der frühere Cabrio-Spezialist soll sich dem Bericht zufolge künftig stärker auf das Geschäft mit Elektrofahrzeugen konzentrieren.
Geschäftsführung und Insolvenzverwalter hätten beschlossen, dafür die Karmann E-Mobil GmbH zu gründen. Die neue Tochter habe bereits erste Aufträge.
Nach dem geplanten Produktionsstart einer Großserie in zwei Jahren sollen innerhalb von sieben Jahren mindestens 100.000 Fahrzeuge vom Band laufen. Aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung erhoffe sich die neue Sparte bis 2011 Zuschüsse von 20 Millionen Euro, berichtet die Zeitung. Bei Elektrofahrzeugen arbeite Karmann bereits heute mit VW zusammen.