Japan:Novartis im Visier des Gesundheitsministeriums

Hat der Pharmakonzern Novartis auf Basis manipulierter Studien für sein Herzmittel Diovan geworben? Die Behörden in Japan gehen davon aus - und stellten nun Strafanzeige.

Nach monatelangen Ermittlungen hat das japanische Gesundheitsministerium Strafanzeige gegen die dortige Tochter des Schweizer Pharmakonzerns Novartis gestellt. Japan wift dem Unternehmen irreführende Werbung vor. Diese sei per Gesetz verboten, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Donnerstag.

Konkret soll das Unternehmen das Herzmittels Diovan mithilfe angeblich gefälschter wissenschaftlicher Studien angepriesen haben.

Novartis hatte bereits im September öffentlich um Entschuldigung für mutmaßliche Manipulationen an Wirksamkeitsstudien für das blutdrucksenkende Medikament Diovan gebeten.

Mehrere japanische Krankenhäuser hatten aufgehört, das Mittel zu verschreiben. Diovan, dessen Patentschutz in Japan 2013 auslief, ist ein wichtiger Umsatzträger für Novartis. Rund ein Viertel der Erlöse mit dem Mittel kamen zuletzt aus Japan.

© Süddeutsche.de/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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