Internet:Facebook übernimmt WhatsApp - Was bedeutet das für die Nutzer?

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Berlin (dpa) - Das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook hat 1,2 Milliarden Nutzer, der Kurznachrichten-Dienst WhatsApp fast eine halbe Milliarde. Künftig gehören die beiden Unternehmen zusammen. Facebook kauft den Messaging-Dienst für 19 Milliarden Dollar, umgerechnet 14 Milliarden Euro.

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Berlin (dpa) - Das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook hat 1,2 Milliarden Nutzer, der Kurznachrichten-Dienst WhatsApp fast eine halbe Milliarde. Künftig gehören die beiden Unternehmen zusammen. Facebook kauft den Messaging-Dienst für 19 Milliarden Dollar, umgerechnet 14 Milliarden Euro.

Was ändert sich für Nutzer?

Rein gar nichts, betonen die Firmen. „WhatsApp wird autonom bleiben und unabhängig agieren“, schrieb WhatsApp-Gründer Jan Koum in einem Blogeintrag. Der Dienst soll günstig und werbefrei bleiben, versprach er. Datenschutzer rechnen jedoch damit, dass Daten zusammengelegt werden könnten. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar sagte, wegen des hohen Kaufpreises für WhatsApp „kann man davon ausgehen, dass eine Kapitalisierung über die personenbezogenen Daten der Nutzer erfolgen muss“. Mit der Übernahme werde sich WhatsApp künftig an europäisches Datenschutzrecht halten müssen, sagte Caspar.

Warum ist WhatsApp so beliebt?

Die App ist eine Alternative zu SMS. Ein Jahresabo kostet gerade einmal einen Dollar. Außerdem können Nutzer auch Fotos und Videos versenden. Viele Handyverträge beschränken die Zahl der Inklusiv-SMS, bei WhatsApp können Nutzer dagegen so viele Nachrichten verschicken, wie sie wollen. Besonders bei Jugendlichen ist die konstante Kommunikation ein Hit. Fast drei Viertel aller Teenager in Deutschland haben ein Smartphone, zeigt die JIM-Studie. 70 Prozent von ihnen haben WhatsApp installiert. Weil WhatsApp-Nachrichten über das Internet verschickt werden, fallen auch keine zusätzlichen Gebühren für Nachrichten ins Ausland an.

Wie sicher ist WhatsApp?

Immer wieder hatte Berichte über Sicherheitslücken bei der App gegeben. Anfangs wurden die Kurznachrichten noch unverschlüsselt übertragen. „Jemand, der im selbem WLAN war, konnte alles mitlesen“, sagte c't-Redakteur Johannes Bager der dpa. Diese Schwäche habe WhatsApp 2012 behoben. Allerdings: Mittlerweise ist das Verschlüsselungsverfahren auch nicht mehr unbedingt auf dem Stand der Technik, gab Bager zu Bedenken.

Was weiß WhatsApp über seine Nutzer?

Im Gegensatz zu Facebook sammelt WhatsApp keine Angaben zu Alter, Geschlecht oder Wohnort seiner Nutzer. Andere Daten braucht die App allerdings, etwa die Liste der eigenen Kontakte und ihre Telefonnummern. Auch auf die Kamera und das Mikrofon des Smartphones kann die App zugreifen. Das muss auch sein, wenn man über die App auch Fotos und Videos verschicken will. Doch es schürt teilweise Sorgen von Nutzern. „Wenn die Betreiber etwas Böses im Schilde führen würden, könnten sie mich belauschen“, sagte Bager. „Uns ist aber kein Fall bekannt, wo das tatsächlich passiert wäre.“

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