Industriepionier:Artur Braun ist tot

Undatiertes Foto von Artur Braun. Er starb im Alter von 88 Jahren. (Foto: dpa)

Sein Name steht für klare Formen und Design: Artur Braun schuf gemeinsam mit seinem Bruder Erwin eine weltweit bekannte Marke für Elektrokleingeräte - von der Küchenmaschine bis zum Rasierer. Wie jetzt bekannt wurde, ist er im Alter von 88 Jahren gestorben.

Der Unternehmer Artur Braun ist tot. Braun, der einer der Väter des ersten Braun-Elektrorasierers war, starb im Alter von 88 Jahren, wie eine Sprecherin des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble am Mittwoch im hessischen Schwalbach bestätigte. Bekannt ist der Elektrokonzern Braun auch für Hifi-Anlagen und Küchengeräte. Mehrfach wurde die Marke mit Designpreisen ausgezeichnet.

1951 übernahm der 26 Jahre alte Artur und sein vier Jahre älterer Bruder Erwin die Leitung des 1921 von Max Braun in Frankfurt gegründeten Unternehmens. In nur acht Monaten gaben sie der Braun- Produktfamilie - von der Küchenmaschine bis zur Musiktruhe - ein komplett neues Gesicht. Klare funktionsgerechte Formen lautete ihr Credo. Verantwortlich für das Design war wenige Jahre später der Bühnenbildner und Filmregisseur Fritz Eichler.

Unter der Führung des Ingenieurs Artur Braun entstand der Elektrorasierer Sixtant SM 31 mit der neu entwickelten Scherfolie. Auch eines der bekanntesten Braun-Produkte trägt seine Handschrift: Die Radio-Plattenspieler-Kombinationen SK4 - wegen ihres Blechgehäuses und der durchsichtigen Abdeckhaube aus Plexiglas auch "Schneewittchensarg" genannt.

Aus dem Unternehmen, das nach dem Krieg gerade einmal 150 Menschen beschäftigte, schmiedeten die Brüder einen Konzern mit zeitweise 5700 Mitarbeitern. 1967 verkauften sie das Unternehmen an den US-Konzern Gillette, der 2005 von dem Konsumgüterriesen Procter & Gamble übernommen wurde.

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