Immobilien:Wohnungspreise in Großstädten ziehen kräftig an

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In und um München sind Eigenheime am teuersten. Starnberg und Sylt sind dagegen etwas günstiger - aber nicht viel. (Foto: Imago Stock&People)
  • Um mehr als sieben Prozent sind die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen allein im vergangenen Jahr gestiegen.
  • Seit 2009 liegt das Plus sogar bei fast 50 Prozent - und ein Ende ist nicht in Sicht, sagen Experten.

Boom in den Ballungsräumen

Das Leben in der Großstadt ist ohnehin teuer. Wer sich hier aber dauerhaft niederlassen möchte, im eigenen Haus oder der Eigentumswohnung, dem galoppieren die Preise derzeit geradezu davon: 900 000 Immobilien wurden im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft, im Wert von insgesamt 191 Milliarden Euro. Damit blieb die Zahl der Transaktionen im Vergleich zu 2013 zwar ungefähr gleich - die Summe der Kaufpreise stieg allerdings gleichzeitig um 7,3 Prozent. Das hat eine Auswertung aller Kaufverträge durch die amtlichen Gutachterausschüsse ergeben. Zum Vergleich: Insgesamt betrug die Teuerung der Verbraucherpreise in Deutschland 2014 bei gerade einmal 0,9 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2009, also dem Höhepunkt der Finanzkrise, lag das Plus bei den Immobilienpreisen demnach sogar bei knapp 47 Prozent.

"Das konzentriert sich auf die boomenden Großstadtregionen", sagte Harald Herrmann, der Direktor des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Auf dem Land stagnierten oder sanken die Preise dagegen. "Für Städte und Regionen mit steigenden Bevölkerungszahlen erwarten wir weiter steigende Preise", sagte Siegmar Liebig, Sprecher des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse.

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Von Silke Bigalke

München ist die teuerste Stadt

In keiner anderen Stadt waren Immobilien dabei so teuer wie in München. Für Ein- und Zweifamilienhäuser mussten Käufer hier im vergangenen Jahr durchschnittlich 7200 Euro pro Quadratmeter zahlen, für eine Eigentumswohnung wurden durchschnittlich 4200 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Sylt und Starnberg.

In der Auswertung noch nicht berücksichtigt ist der Andrang von Flüchtlingen in Deutschland, weil sie nur bis 2014 reicht. Das Bundesinstitut korrigierte jedoch wegen der Zuwanderung seine Wohnungsmarktprognose nach oben: "Inzwischen gehen wir davon aus, dass wir hierzulande statt der zuletzt von uns prognostizierten 270 000 Wohnungen jedes Jahr eher 350 000 bis 400 000 Wohnungen bauen müssen", sagte Herrmann.

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