Immobilien:Wo die Singles wohnen

Viele Mieterhöhungen, die in Deutschland verschickt werden, sind nach Angaben des Deutschen Mieterbunds "unzulässig, fehlerhaft oder einfach zu hoch". Die Mietspiegel-Reform soll mehr Rechtssicherheit schaffen. (Foto: Christoph Hardt/imago/Future Image)

Die Zahl der Wohnungen steigt, und sie werden größer. Zu dumm nur, dass die Bewohner immer öfter allein leben.

Von Stephan Radomsky

Mehr Wohnungen, mehr Platz pro Person. Die Daten, die das Statistische Bundesamt da vom Wohnungsmarkt meldet, klingen so gar nicht nach Krise. Im Gegenteil: In Deutschland entstehen immer mehr und immer größere Wohnungen. So wuchs der Bestand von 2010 bis 2018 um 4,3 Prozent auf insgesamt gut 42,3 Millionen Wohneinheiten. Statistisch gab es also je 1000 Einwohner 509 Wohnungen - und damit 14 mehr als noch acht Jahre zuvor. Auch wurden diese immer größer: Die deutsche Durchschnittswohnung wuchs von 90,9 auf 91,8 Quadratmeter. Jeder Einwohner im Land hatte damit 46,7 Quadratmeter Wohnfläche für sich, knapp zwei mehr als noch 2010. Statistisch gesehen zumindest.

Denn die Statistik kann leicht täuschen, in die Daten fließen beispielsweise auch Einfamilienhäuser mit ein. Die sind meist größer als Miet- oder Eigentumswohnungen, außerdem stehen sie meist auf dem Land und nicht dort, wo der Mangel an Wohnraum am größten ist: in den Städten. Zugleich stieg zwischen 2010 und 2018 nicht nur die Zahl der Wohnungen und Quadratmeter, sondern auch die der Ein-Personen-Haushalte: von knapp 16,2 auf gut 17,3 Millionen. Und wo wohnen die Singles? Meistens in der Stadt, also da, wo es ohnehin schon eng zugeht.

© SZ vom 30.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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