Horrorminus für Medienmogul Murdoch:"Heftiger als gedacht"

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Neben den Finanzdienstleistern und Autoherstellern gerät auch die Medienbranche voll in den Strudel der Finanzkrise: Die jüngsten Geschäftszahlen für Medienmogul Rupert Murdoch erweisen sich als verheerend.

Die von US-Medienmogul Rupert Murdoch beherrschte News Corporation hat durch die Wirtschaftskrise und milliardenschwere Abschreibungen im vergangenen Quartal einen enormen Verlust von 6,4 Milliarden Dollar erlitten. Die schmerzhaften Wertberichtigungen im TV- und Zeitungsgeschäft summierten sich auf 8,4 Milliarden Dollar.

Die Geschäfte laufen schlecht für Rupert Murdoch. (Foto: Foto: dpa)

Wegen einbrechender Werbeerlöse fiel der Umsatz um mehr als acht Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro).

Der Multi-Milliardär Murdoch verkündete am Donnerstagabend in New York "rigorose Einsparungen" und einen weiteren Stellenabbau quer durch den Konzern. Der operative Gewinn werde im laufenden Geschäftsjahr (30.6.) um 30 Prozent sinken, bei weiterer Zuspitzung der Krise noch mehr.

"Der Abschwung ist heftiger und voraussichtlich länger als zunächst gedacht", räumte Murdoch ein.

Zum Konzern gehören unter anderem das Hollywood-Studio Twentieth Century Fox sowie die Traditionszeitungen Times und Wall Street Journal. Der 77-jährige Murdoch hält auch einen wesentlichen Anteil am schwer angeschlagenen deutschen TV-Sender Premiere.

Fast alle Sparten betroffen

Ein Jahr zuvor hatte die News Corp. noch einen Gewinn von 832 Millionen Dollar erzielt. Auch ohne die Abschreibungen wären diesmal im Ende Dezember abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal lediglich 320 Millionen Dollar übrig geblieben.

Die Medienriesen Time Warner und Walt Disney gerieten zuletzt auch voll in den Krisenstrudel. Branchenprimus Time Warner schrieb wegen ebenfalls hoher Berichtigungen ein Milliardenminus, Disneys Gewinn brach um fast ein Drittel ein.

Die Talfahrt erwischte bei der News Corp. fast alle großen Sparten: das Filmgeschäft, den Zeitungs- und Infobereich mit dem Finanzmedienkonzern Dow Jones sowie Teile des TV-Geschäfts ("Fox"). Die immer noch kleine Sparte mit dem Online-Netzwerk MySpace schrieb rote Zahlen.

Die Quartalsbilanz fiel schlechter als von Experten erwartet aus. Die Aktie pendelte im nachbörslichen Handel zunächst hin und her und verlor schließlich deutlich.

Murdoch kontrolliert beim Sender Premiere rund ein Viertel der Anteile. Zuletzt garantierte er in letzter Minute eine Sanierung über eine noch ausstehende Kapitalerhöhung.

© sueddeutsche.de/Reuters/pak/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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