Nebenkosten:Sparen und wechseln

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Wenn an der Wärme gespart werden muss, wird es für manchen Geringverdiener kritisch. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Was kann man tun, wenn wegen der hohen Gaspreise bald auch die Nebenkosten steigen?

Von Jan Schmidbauer

Für Preissteigerungen gibt es nie einen guten Moment. Was gerade auf den Energiemärkten passiert, geschieht aber aus Sicht vieler Menschen nun wirklich zur Unzeit. Gerade jetzt, wo sich der (hat er diesen Namen wirklich verdient?) Sommer 2021 endgültig verabschiedet hat und die Nächte kalt werden, steigen die Preise massiv. Das gilt ganz besonders für das Erdgas, mit dem in Deutschland viele Menschen heizen.

Dass die Preise steigen, liegt vor allem an globalen Entwicklungen, etwa an einer hohen Nachfrage in Asien und gedrosselten Gaslieferungen aus Russland. Auf den Märkten, auf denen sich die Energieversorger kurzfristig Gas besorgen, haben sich die Preise im Jahresvergleich versiebenfacht. Das heißt nicht, dass Kunden bald siebenmal so viel zahlen müssen. Energieversorger sichern sich Gasmengen und -preise häufig lange im Voraus und ein Teil der Kosten, etwa die Steuern und Umlagen, ist unabhängig von dem, was gerade in Russland oder Asien passiert.

Trotzdem kommen auf viele Kunden deutlich höhere Preise zu. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox haben seit September bereits 42 regionale Gasanbieter ihre Preise um durchschnittlich 12,9 Prozent erhöht. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden entspricht das Mehrkosten von 190 Euro im Jahr. Und bei 42 Versorgern dürfte es längst nicht bleiben. "Wir rechnen in den kommenden Wochen mit weiteren Hunderten Versorgern, die ihre Gaspreise erhöhen werden", sagt ein Verivox-Sprecher.

Kunden haben ein Sonderkündigungsrecht

Was man jetzt tun kann? Nun ja, weniger zu verbrauchen lohnt sich immer, sei es für den Geldbeutel oder für die Umwelt. Allerdings möchte niemand frieren und eine effizientere Heizungsanlage gehört auch zu den größeren Investitionen. Was bleibt also noch? Etwas Geld beiseite legen für die kommenden Nebenkostenabrechnungen, falls man die Möglichkeit hat. Und vor allem: Wachsam sein, wenn demnächst eine Preiserhöhung im Briefkasten landet. Kunden haben dann nämlich ein Sonderkündigungsrecht und können zu einem womöglich günstigeren Anbieter wechseln, worauf man bei Verivox natürlich nicht ganz uneigennützig hinweist, immerhin verdient das Unternehmen mit wechselnden Kunden sein Geld.

Wer vorsichtig ist und sich gegen noch höhere Preise absichern will, hat bei einem Wechsel die Möglichkeit, langfristige Verträge abzuschließen. Viele Versorger bieten Gaslieferungen mit einer Preisgarantie für zwei Jahre an. Diese Verträge sind zwar zunächst etwas teurer, bieten dafür aber einen längeren Schutz vor Preissteigerungen.

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