Greifswald:Geld vom Bund: Ausbau des Wissenschaftsstandortes Greifswald

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Der Wissenschaftsstandort Greifswald bekommt Zuwachs: An der Universität Greifswald soll ein neues Helmholtz-Institut errichtet werden, wie der...

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Greifswald/Berlin (dpa/mv) - Der Wissenschaftsstandort Greifswald bekommt Zuwachs: An der Universität Greifswald soll ein neues Helmholtz-Institut errichtet werden, wie der Haushaltssprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckhardt Rehberg, am Freitag mitteilte. Zudem bekomme das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems ein neues Fachinstitut „Internationale Tiergesundheit/One Health“.

Entsprechende Mittel habe der Haushaltsausschuss beschlossen. Außerdem investiert der Bund nach Angaben der Stralsunder SPD-Bundestagsabgeordneten Sonja Steffen 7,8 Millionen Euro in die Sanierung des Gebäudes „Alte Physik“ auf dem historischen Campus der Universität Greifswald. Das Haus soll zum Zentrum der Herrenhausforschung im Ostseeraum werden.

Rehberg zufolge ist als Außenstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung GmbH (HZI) in Braunschweig ein neues Institut für Molekulare Infektionsforschung mit zwei Abteilungen in Greifswald geplant. Für 2020 sollen 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen, für die Folgejahre bis 2024 seien es weitere 41,3 Millionen Euro. Die Finanzierung für die Jahre nach 2024 sei ebenfalls sichergestellt.

Den Institutsneubau am Greifswalder Campus muss das Land zu 50 Prozent mitfinanzieren. Bis zur Finanzierungszusage durch das Land blieben die Mittel gesperrt, sagte Rehberg. Der laufende Betrieb solle zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Land bezahlt werden. Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) begrüßte die Entscheidung. Greifswald sei Partnerstandort der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung und habe eine hervorragende Universitätsmedizin.

Das neue Fachinstitut am Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit soll sich mit der Einheit der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt befassen. Früheren Angaben von Institutspräsident Thomas Mettenleiter zufolge wird die Arbeit des FLI zunehmend durch international verbreitete Erreger bestimmt. Die internationale Ausrichtung sei 2006 als Reaktion auf die Vogelgrippe intensiviert worden.

Mit den Bundesmitteln für die 1891 eröffnete „Alte Physik“ ist Steffen zufolge die Gesamtfinanzierung des Projekts in Höhe von 16 Millionen Euro gesichert. Das seit Jahren leerstehende Gebäude soll zum Zentrum für Herrenhausforschung im Ostseeraum werden, wofür der Bund weitere 2,59 Millionen Euro bereitstellen will.

Nach Angaben des Greifswalder Kunstgeschichtsprofessor Kilian Heck gibt es im Ostseeraum grob geschätzt 10 000 Herrenhäuser, wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtete. Sie seien Teil einer europäischen Kulturlandschaft, die in allen Anrainerstaaten vergleichbar sei. Der Bestand soll digital erfasst und wissenschaftlich bearbeitet werden.

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