Erfurt:Taubert gegen zusätzliche Lehrer- und Polizeistellen

Lesezeit: 1 min

Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) sitzt im Landtag. (Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Finanzministerin Heike Taubert (SPD) will den Stellenzuwachs im Landesdienst stoppen. Bei den Verhandlungen für den Landesetat 2021 wolle sie der Forderung nach...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Erfurt (dpa/th) - Finanzministerin Heike Taubert (SPD) will den Stellenzuwachs im Landesdienst stoppen. Bei den Verhandlungen für den Landesetat 2021 wolle sie der Forderung nach zusätzlichen Stellen für Polizisten und Lehrer nicht nachgeben, sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitag in Erfurt. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe Thüringen berichtet. Bereits in diesem Jahr würden mehr als drei Milliarden Euro für Personal ausgegeben. Das sei fast jeder dritte Euro im Landeshaushalt, erklärte die Sprecherin. Kritik an der Haltung von Taubert kam von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der AfD-Landtagsfraktion.

Nachdem der Stellenabbau in den Bereichen Polizei und Lehrer bis zum Jahr 2025 ausgesetzt sei, blieben bei der Polizei in diesem Zeitraum 1295 Stellen erhalten. Im Bereich des Bildungsministeriums seien es sogar 2181 Stellen, so das Ministerium. Weil gleichzeitig Polizisten und Lehrer in den Ruhestand gingen, könnten bis zum Jahr 2025 rund 1000 Stellen in der Polizei mit jungen Leuten besetzt werden und 2675 bei Lehrern. Zudem seien schon jetzt 480 Stellen bei Polizei und Landeskriminalamt und 811 in den Schulen gar nicht besetzt, argumentierte das Finanzministerium.

Nach dem Zeitungsbericht will Taubert auch der eigentlich angekündigten Anhebung der Gehälter für Grundschullehrer auf die Gruppe A13 und damit der Angleichung an die von Lehrern in Regelschulen und Gymnasien widersprechen. Weniger als die Hälfte der Bundesländer vergüte Grundschullehrer nach A13, begründete sie ihre Haltung.

Die GEW-Landesvorsitzende Kathrin Vitzthum erklärte, die Ankündigungen von Taubert für den Bildungsbereich machten sie fassungslos. Die Konsequenz daraus sei, dass weiterhin „Unterricht in erheblichem Maße ausfällt“. Junge Menschen orientierten sich dahin, wo sie gut bezahlte Stellen fänden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: