Handwerk:Hessisches Handwerk blickt mit großer Skepsis auf 2024

Ein KFZ-Mechaniker wartet in einer KFZ-Werkstatt einen Wagen. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Nach schwierigen wirtschaftlichen Jahren sieht das Hessische Handwerk keine Besserung für 2024. Hoffnung setzt der Handwerkstag in die neue Landesregierung - zumindest für den Fachkräftenachwuchs.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Das hessische Handwerk blickt mit großer Skepsis auf die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2024. „Eine durchgreifende Entspannung der wirtschaftlichen Lage im hessischen Handwerk ist derzeit nicht in Sicht“, sagte Handwerkspräsident Stefan Füll am Donnerstag in Wiesbaden. Besonderes Sorgenkind sei der private Wohnbau. Als einzige Handwerksbranche hatte das sonst dominierende Baugewerbe 2023 mit einem starken konjunkturellen Einbruch zu kämpfen, wie der Präsident berichtete.

Nach sorgenreichen Corona-Jahren habe es im vergangenen Jahr keinen durchgreifenden Aufschwung für das hessische Handwerk gegeben, sagte Füll. Über das Jahr hinweg führten inflationsbedingte Preissteigerungen zu starken Verunsicherungen bei Kunden und damit zu Kaufzurückhaltung und Auftragsstornierungen. Der Handwerkspräsident stuft die Geschäfts- und Auftragslage auch für dieses Jahr sehr pessimistisch ein. Ein konkreter Ausblick für das laufende Jahr sei wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten jedoch nur schwer möglich.

Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels in handwerklichen Betrieben sieht die Branche in Hessen mit dem Start der neuen Landesregierung „viel Licht und wenig Schatten“. Der schwarz-rote Koalitionsvertrag greife drängende Belange des Handwerks auf, sagte der Geschäftsführer des Hessischen Handwerkstages (HHT), Bernhard Mundschenk. Insbesondere die geplante Einführung einer kostenfreien Meisterausbildung und der Ausbau von Berufsorientierung an Schulen seien ein wichtiger Ansatz zur Bekämpfung des Lehrlingsmangels im Handwerk, erklärte er. Derzeit gebe 741 freie Ausbildungsplätze in Hessen.

© dpa-infocom, dpa:240110-99-559502/3

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