Hamburger Ehrenbürgerin:Hannelore Greve mit 96 Jahren gestorben

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Hamburgs damaliger Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD, r), Hannelore Greve und ihre Tochter Eva-Maria Greve. (Foto: picture alliance/Christian Charisius/dpa/Archivbild)

Sie gehörte mit ihrem Mann zu den bedeuteten Stiftern Deutschlands. Nun ist Hannelore Greve gestorben. Hamburg verliert eine beeindruckende Persönlichkeit.

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Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Ehrenbürgerin und Mäzenin Hannelore Greve ist am Montag im Alter von 96 Jahren gestorben. Das teilte der Senat am Dienstag mit. Bürgermeister Peter Tschentscher und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit sprachen der Familie das Beileid des Senats und der Hamburgischen Bürgerschaft aus.

Die Unternehmerin und Mäzenin hat im Laufe ihres Lebens zahlreiche Projekte aus Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie vielfältige soziale Aktivitäten initiiert und gefördert. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Helmut Greve zählte sie laut Senat zu den bedeutendsten Stiftern in Deutschland. Am Rathaus wurde Trauerbeflaggung angeordnet, ab Mittwoch werde ein Kondolenzbuch ausgelegt, teilte der Senat mit.

Bürgermeister Tschentscher erklärte, Hannelore Greve und ihr Ehemann Helmut Greve hätten sich auf vielfältige Weise um Hamburg verdient gemacht. Sie hätten bedeutende Bauwerke, wissenschaftliche Einrichtungen und kulturelle Projekte gefördert. „Hierzu gehört auch der Hannelore-Greve-Literaturpreis, der die Bedeutung und die Strahlkraft der Literatur in Hamburg und das Profil unserer Stadt als Kulturmetropole stärkt.“

Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit sagte, Hannelore Greve sei eine Frau gewesen, die mit ihrer Großzügigkeit ein Vorbild gewesen sei und bleibe. Von ihrem jahrzehntelangen Engagement hätten unzählige Menschen in Hamburg profitiert. „Sie gab viel für die Gemeinschaft und wird uns fehlen.“

Zusammen mit ihrem Mann hatte Hannelore Greve das Bauunternehmen Helmut Greve Bau und Boden AG gegründet, seit 1969 leitete sie ein eigenes Einrichtungshaus in der City Nord in Hamburg.

Gemeinsam richtete das Ehepaar mehrere Stiftungen ein. Seit 2004 wird alle zwei Jahre der Hannelore-Greve-Literaturpreis verliehen. Im Dezember soll die Schriftstellerin Juli Zeh mit dem Literaturpreis im Hamburger Rathaus ausgezeichnet werden.

Zu den zahlreichen Förderungen für die Stadt Hamburg gehörten unter anderem der Ausbau von drei Abteilungen der Ambulanten Chemotherapie im Universitätsklinikum Eppendorf sowie die Flügelbauten des Hauptgebäudes der Universität Hamburg. Letztere zählen zu den größten privaten Zuwendungen in der Bundesrepublik Deutschland.

Auch international setzte sich Hannelore Greve ein, etwa bei der Gründung eines Hilfswerks für Entwicklungshilfe in Südamerika, Südeuropa und Osteuropa oder die Unterstützung von Heimkindern in Rumänien.

© dpa-infocom, dpa:231017-99-598801/3

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