Hamburg:Sanierter Philosophenturm der Uni Hamburg wieder in Betrieb

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Blick auf den Philosophenturm der Universität Hamburg. (Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild)

Der markante Philosophenturm der Universität Hamburg steht den Studierenden und Beschäftigten wieder zur Verfügung. Das 14-geschossige Hochhaus des Architekten Paul Seitz war mehr als vier Jahre saniert worden.

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Hamburg (dpa/lno) - Pünktlich zum Wintersemester - allerdings mit zweijähriger Verspätung - steht der Philosophenturm der Universität Hamburg den Studierenden und Beschäftigten offiziell wieder zur Verfügung. Nach Abschluss der Modernisierungsarbeiten beginne im markantesten Gebäude auf dem Campus Von-Melle-Park am Montag der Vorlesungsbetrieb, teilte die Wissenschaftsbehörde mit. Ursprünglich sollten die 2019 begonnenen Arbeiten an dem 14-geschossigen denkmalgeschützten Hochhaus des Architekten Paul Seitz bereits zum Wintersemester 2021/2022 abgeschlossen sein. Bei der Sanierung wurden den Angaben zufolge unter anderem der Brandschutz erneuert, im Innenhof ein Neubau mit Arbeitsplätzen und Gemeinschaftsflächen errichtet, eine neue Zentralbibliothek geschaffen und die Gebäudetechnik ausgetauscht.

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) sprach bei einem Besuch am Donnerstag von einem Elbphilharmonie-Effekt. Denn in dem Moment, wo die Fakultäten aus der City Nord in den Philosophenturm zurückgekehrt seien und festgestellt hätten „wow ist das toll hier“, da seien all der Ärger, der Frust und die Wut der vergangenen Jahre verflogen gewesen, sagte die Grünen-Politikerin. Beim Konzerthaus im Hafen hatten sich die Bauarbeiten auch um Jahre verzögert und die Kosten in etwa verzehnfacht. Als dann aber alles fertig war, war die Begeisterung trotz allem bei den meisten groß.

Der Philosophenturm schlägt mit 115 bis 120 Millionen Euro zu Buche, wie Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sagte. Ursprünglich geplant waren rund 85 Millionen Euro. „Das ist natürlich sehr, sehr viel Geld.“ Das sei nicht schön, aber nicht vermeidbar gewesen, da erst eine Corona-Pandemie und dann eine Bau- und Energiekrise zu überstehen gewesen sei. „Das ist ein Stahlbad für jede Baustelle.“

Der Geschäftsführer der für die Sanierung verantwortlichen städtischen Sprinkenhof GmbH, Martin Görge, sagte, trotz Hunderter Seiten Gutachten zum Bestand habe sich beim Baubeginn im Herbst 2019 eine Überraschung nach der anderen aufgetan. Als Beispiele nannte er, dass Decken stärker durchhingen als gedacht oder einige Träger große Löcher gehabt hätten. Und dann habe die Corona-Pandemie auch noch den gesamten Terminplan über den Haufen geworfen. „Das ist wahnsinnig anstrengend“, sagte Görge.

Wie bereits vor der Sanierung wird das Gebäude von vier geisteswissenschaftlichen Fachbereichen genutzt, die wegen der Bauarbeiten ab August 2017 gestaffelt in die City Nord umziehen mussten. Im Philosophenturm haben rund 2500 Studierende und rund 500 Beschäftige Platz. Universitätspräsident Prof. Hauke Heekeren sagte, die Geisteswissenschaften kehrten zurück in ihr Zuhause. „Es ist richtig schön wieder hier zu sein.“

© dpa-infocom, dpa:231012-99-538231/3

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