Nach einem Hacker-Angriff hat US-Softwaregigant Microsoft die E-Mail-Konten tausender Kunden seines E-Mail-Dienstes Hotmail gesperrt. Die Maßnahme sei nötig geworden, nachdem die Passwörter der Nutzer auf einer Internetseite veröffentlicht worden seien, teilte das Unternehmen mit.
Die sensiblen Daten seien den Kunden mit Hilfe des sogenannten "Phishing" entlockt worden. Dabei werden Nutzer beispielsweise mit betrügerischen E-Mails zur Preisgabe geheimer Daten gebracht.
Es habe sich nicht um eine Sicherheitslücke bei Microsoft gehandelt, teilte das Unternehmen mit. Kunden sollten bei E-Mails mit unbekannten Anhängen oder Internet-Links sehr vorsichtig sein und alle drei Monate ihr Passwort ändern. Den betroffenen Kunden werde bald wieder der Zugang zu ihren E-Mail-Konten ermöglicht.
Kunden aus Europa betroffen
Das Technologieblog Neowin.net und die BBC hatten zuerst von den veröffentlichten Adressen berichtet. Die Liste sei auf einer Seite aufgetaucht, auf der Programmierer normalerweise Code-Schnipsel austauschen.
Die Daten seien authentisch und stammten wohl hauptsächlich aus Europa. Die Liste beinhalte Accounts die mit hotmail.com, msn.com und live.com enden. Da die 10.028 Konten alle die Anfangsbuchstaben A und B haben, dürfte es sich nur um den Teil einer größeren Liste handeln.
Sicherheitsexperte Graham Cluley zeigte sich im Gespräch mit der BBC entsprechend besorgt: "Wir kennen immer noch nicht das komplette Ausmaß des Problems", sagte der Berater bei der Online-Sicherheitsfirma Sophos.