Größter Mobilfunkdeal Deutschlands:Kartellamt will Fusion von O2 und E-Plus prüfen

Entsteht ein Mobilfunkkonzern, zu groß, um fair zu sein? Eigentlich sollte die EU-Kommission den geplanten Zusammenschluss der Mobilfunkanbieter O2 und E-Plus prüfen. Nun meldet aber das Bundeskartellamt Ansprüche an.

Das Bundeskartellamt will den Mega-Deal auf dem deutschen Mobilfunkmarkt selbst prüfen. Das Amt möchte sich die Pläne für eine Fusion der Mobilfunkanbieter O2 und E-Plus vornehmen. Es müsse eine umfassende Prüfung geben, ob die Fusion zu wettbewerblichen Problemen führe, sagte Behördenchef Andreas Mundt.

Durch die Übernahme von E-Plus will Telefónica mit seiner Kernmarke O2 zum größten Mobilfunkanbieter in Deutschland aufrücken. Durch den Zusammenschluss würde sich der deutsche Mobilfunkmarkt von vier auf drei Anbieter verkleinern.

Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie dem Antrag folgt und die Prüfung an die deutschen Aufseher abgibt. Das Kartellamt hatte bereits mehrfach signalisiert, dass es die Übernahmepläne kritisch sieht. Nun heißt es aus der Behörde, der Zusammenschluss wirke sich nur auf den deutschen Markt aus - und solle deshalb auch vom Bundeskartellamt geprüft werden und nciht von der Kommission.

Telefónica hatte die Übernahme bei der EU-Kommission angemeldet, nachdem die Aktionäre der E-Plus-Mutter KPN den Milliardendeal Ende September freigegeben hatten. Die Europäische Kommission hat nun 35 Arbeitstage Zeit, eine Entscheidung zu treffen, oder den Fall selbst in einer vertieften Prüfung zu untersuchen.

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