Grenke:"Dafür riskiert ein Milliardär doch kein Gefängnis"

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Wirtschaftswissenschaftler Ernst-Moritz Lipp hielt Shortseller früher für ein gutes Korrektiv - in der Theorie. Aber in der Praxis sei das dann etwas ganz anderes. (Foto: Christiane Haumann-Frietsch / Fotoatelier Christiane)

Ernst-Moritz Lipp scheidet nach 20 Jahren im Aufsichtsrat von Grenke aus. Jetzt spricht er erstmals über die Shortseller-Attacke auf das Leasingunternehmen, Fehler der Bafin - und erklärt, warum das kein Fall Wirecard war.

Interview von Meike Schreiber und Nils Wischmeyer

Kalt ist es im Konferenzraum Nummer 2, den die Besucher nach etlichen Glasschleusen im Grenke-Hauptquartier in Baden-Baden erreichen. Ernst-Moritz Lipp, 60, zieht das Jackett wieder über. 20 Jahre war er bei Grenke Aufsichtsrat, viele davon Vorsitzender - und das inmitten eines Shortseller-Angriffs. Bei solchen Angriffen wetten Spekulanten auf fallende Aktienkurse, veröffentlichen oft lange Berichte über Fehler bei Unternehmen und kassieren, wenn der Kurs tatsächlich fällt. Am Markt ist ihre Rolle umstritten. Einige sehen sie als wichtiges Korrektiv, andere halten das Vorgehen für Marktmanipulation. Vor fast drei Jahren war auch die Firma Grenke Ziel eines Shortseller-Angriffs durch den Investor Fraser Perring: Der Aktienkurs brach ein, später stellte sich heraus, dass einige der Vorwürfe übertrieben waren. Ernst-Moritz Lipp hat den Angriff als Aufsichtsratschef von Grenke erlebt. Im SZ-Interview redet er zum ersten Mal ausführlich darüber.

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