Die Deutsche Bank will sich mit einem radikalen Konzernumbau aus der Krise befreien und dabei auch 18 000 streichen. Die Bank werde damit nach dem Umbau noch rund 74 000 Vollzeitstellen haben. Das teilte das Geldinstitut am Sonntag nach einer Aufsichtsratssitzung mit.
Kürzungen soll es vor allem in der Investmentsparte geben. Konzernchef Christian Sewing hatte bereits bei der Hauptversammlung im Mai "harte Einschnitte" angekündigt und keinen Zweifel daran gelassen, dass diese maßgeblich das Investmentbanking treffen dürften. Zum Investmentbanking zählen Geschäfte wie der Handel mit Wertpapieren und Devisen aller Art sowie die Betreuung von Firmenübernahmen, Fusionen und Börsengängen. Am Freitag hatte die Bank bereits bekannt gegeben, sich vom Leiter der Sparte, Garth Ritchie, zu trennen.
Der Aufsichtsrat und Sewing reagieren auf die desolate Lage der Deutschen Bank. Auch unter der Führung des Ostwestfalen Sewing, der die Bank seit April 2018 leitet, ist der Aktienkurs weiter eingebrochen. Derzeit ist eine Aktie rund sieben Euro wert. 2007, vor der Finanzkrise, notierten die Aktien der Deutschen Bank bei mehr als 100 Euro.
Die Krise der Bank hat viele Gründe. Rechtsstreitigkeiten und Strafen der US-Justiz führten in der Vergangenheit zu Milliardenkosten, die im Bankensektor extrem wichtige IT-Infrastruktur gilt als veraltet, die teils hochbezahlten Investmentbanker lieferten in den vergangenen Jahren nicht die erhofften Ergebnisse.