Gastronomie:Umsatz im Gastgewerbe noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau

Ein Kellner räumt einen Tisch in einem Restaurant ab. Überall werden Forderungen laut, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie beizubehalten. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Der Umsatz im Gastgewerbe sank im Mai preisbereinigt um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.

Hotels und Restaurants haben es angesichts der hohen Inflation nach wie vor schwer. Der Umsatz im Gastgewerbe sank im Mai preisbereinigt um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Zugleich bleibt es deutlich unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit: Verglichen mit Mai 2019, dem Vergleichsmonat vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland, wies der Umsatz ein reales Minus von 11,8 Prozent auf.

"Unsere Betriebe leiden unter den weiter wachsenden Kosten insbesondere bei Energie, Lebensmitteln und Personal", sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick. "Erschwerend für die Betriebe hinzu kommen die Nachwirkungen der Pandemie." Einer aktuellen Dehoga-Umfrage zufolge nennen die Unternehmer den Mitarbeitermangel (66,4 Prozent) als Problem, gefolgt von der Tilgung coronabedingter Kredite (40,4 Prozent), vom Investitionsstau (37,1 Prozent) und von der Wiederaufstockung der Rücklagen für das Alter (34,5 Prozent). In der Gastronomie allein stieg der reale Umsatz im Mai um Vormonatsvergleich um 0,3 Prozent, blieb jedoch noch um 14,3 Prozent niedriger als im Mai 2019. Der Branchenverband fordert deshalb dauerhaft den reduzierten Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie. "Die sieben Prozent Mehrwertsteuer müssen bleiben", sagte Zöllick.

Hotels und sonstige Beherbergungsunternehmen meldeten ein Umsatzminus von 0,2 Prozent zum April. Damit lagen die Einnahmen noch um 0,6 Prozent unter dem Vorkrisenniveau vom Mai 2019. Viele Verbraucher schnallen wegen der Kaufkraftverluste infolge der hohen Inflation den Gürtel enger. Aktuell liegt die Teuerungsrate in Deutschland bei 6,4 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass sie bis Jahresende in Richtung drei Prozent nachgeben dürfte.

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