Anders als die Ackerbauern können Deutschlands Viehhalter auf schnelle Hilfe bei der Bewältigung der Dürre-Folgen hoffen: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat ihnen rasche Hilfen in Aussicht gestellt. Vielen Viehhaltern drohen wegen der wochenlangen Dürre Engpässe beim Futter, teils stünden sogar Notschlachtungen an. "Da werden wir schneller aktiv sein müssen", sagte Klöckner.
Zuständig für Finanzhilfen an Bauern sind in Deutschland zuerst die Länder. Klöckner rief sie am Mittwoch dazu auf, Hilfsprogramme vorzulegen und signalisierte die Bereitschaft, diese zügig zu unterstützen und - wenn nötig - aufzustocken. Vor allem im Osten und Norden Deutschlands gehen demnach die Futtervorräte zur Neige, selbst beim Gras.
Die Ackerbauern hingegen müssen weiterhin auf die tatsächliche Erntebilanz warten, die erst für Enge August erwartet wird. Da die Schäden je nach Region in Deutschland sehr unterschiedlich ausfallen, brauche die Bundesregierung zunächst "valide Zahlen und Daten", so Klöckner.
Darüber hinaus hat die Agrarministerin es im Anschluss an die Kabinettssitzung tunlichst vermieden, sich zu der Forderung des Bauernverbands nach Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro zu äußern. Sie erinnerte allerdings an eine ähnliche Situation im Hitzesommer 2003: Damals hätten Bund und Länder Hilfen im Volumen von jeweils knapp unter 40 Millionen Euro bereitgestellt.