Finanzen:Hintergrund: Die Krux der Republikaner

Washington (dpa) - Ein Verlierer im US-Finanzstreit steht bereits fest: John Boehner, einst "starker Mann der Republikaner" im Repräsentantenhaus. Boehner sollte die Republikaner auf einen Kurs einschwören, doch stattdessen sind ihm die eigenen Leute weggelaufen. Von Chaos im Republikanerlager ist die Rede.

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Washington (dpa) - Ein Verlierer im US-Finanzstreit steht bereits fest: John Boehner, einst „starker Mann der Republikaner“ im Repräsentantenhaus. Boehner sollte die Republikaner auf einen Kurs einschwören, doch stattdessen sind ihm die eigenen Leute weggelaufen. Von Chaos im Republikanerlager ist die Rede.

Die Republikaner haben von Anfang an hoch gepokert: Mit ihrer Verquickung der Schulden-und Etatfragen mit der Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama nahm die Debatte erst richtig Fahrt auf.

Boehner steht vor allem unter Druck der Tea-Party-Fraktion im Repräsentantenhaus. Doch auch viele andere republikanische Abgeordnete haben vor allem ein Ziel: Dem wichtigsten Reformwerk des Präsidenten (Obamacare) den Garaus zu machen.

Die Spaltung im Republikanerlager wurde zusehends sichtbar, als sich der Senat in die Lösungssuche einschaltete. Moderate Senatoren aus beiden Lagern setzen sich zusammen. Angeführt vom demokratischen Fraktionschef im Senat, Harry Reid, und seinem republikanischen Amtskollegen Mitch McConnell. Auch der prominente Republikaner John McCain war dabei. Boehner war nur noch Randfigur.

Sollten die Republikaner letztlich einer Lösung zustimmen, die keine Abstriche an „Obamacare“ verlangt, wird dies als ein Sieg Obamas und als Nachgeben der Republikaner gewertet werden.

Boehner muss demnächst mit einer Palastrevolte der Tea-Party rechnen. Es muss fürchten, als Präsident des Abgeordnetenhauses nicht wiedergewählt zu werden. Ob damit die jahrelange Kampagne der Republikaner wirklich beendet ist, wird sich zeigen.

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